Bericht über die Tätigkeit der Atlantischen Akademie im Jahr 2021

Dr. David Sirakov, Direktor

Einleitung

Erneut haben wir ein von der Corona-Pandemie geprägtes Jahr hinter uns gelassen. Aber es gab natürlich noch viele andere Themen, die im transatlantischen Raum eine große Rolle gespielt und damit die Arbeit sowie das Programm der Atlantischen Akademie (AA) beeinflusst haben. 

Dazu gehörte die Diskussion über den Zustand und die Widerstandsfähigkeit der amerikanischen Demokratie und deren Bedeutung für die transatlantischen Beziehungen. Der vom 2020 abgewählten Präsidenten Donald J. Trump zumindest begünstigte, wenn nicht initiierte Umsturzversuch seiner Anhänger*innen am 6. Januar 2021 machte die tiefe gesellschaftliche wie politische Zerrissenheit der Vereinigten Staaten mehr als augenscheinlich. Die Erstürmung des Kapitols und die unterschiedliche parteipolitische Wahrnehmung des Ereignisses ließen erahnen, wie schwierig die Aufgabe für den Wahlsieger, Präsident Joe Biden, und seine Vizepräsidentin, Kamala Harris, werden würde. Die Bilanz der ehemaligen wie auch die Begleitung der neuen Administration stellte daher einen wichtigen Teil unseres Programms dar. Dank der Unterstützung unserer Fördermittelgeber war es uns überdies möglich, zu vielen weiteren Themen Programme anzubieten. Gerade im Rahmen des Projektes „Auswärtiges Amt“ konnten wir unser Kulturprogramm deutlich ausbauen. 

Unsere im Jahr 2020 gesammelten Erfahrungen in der Organisation und Durchführung digitaler Veranstaltungen sowie der eingespielte Ablauf unserer Arbeit vornehmlich im Homeoffice unter Zuhilfenahme verschiedener Online-Tools sowie unserer Webinar-Plattform ClickMeeting waren dabei entscheidend, dem deutlichen Aufwuchs an Projekten organisatorisch professionell zu begegnen. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Mit etwas mehr als 4.900 erreichten Teilnehmer*innen in 91 Veranstaltungen ist das Jahr 2021 nach 2020 (4.939) das zweitbeste in der Geschichte der AA – und das in einem nicht von einer US-Wahl geprägten Jahr. 

Aufgrund der Infektionslage gestaltete sich das Programm der AA auch 2021 zum Großteil in digitaler Form. Doch neue Impulse im Rahmen unserer durch Mittel des Auswärtigen Amtes geförderten Programmlinie haben auch zu einer Kinoreihe in Kooperation mit dem Union Studio für Filmkunst Kaiserslautern geführt. Insgesamt erstreckten sich die Themen in unseren Veranstaltungen von der Analyse und ersten Bilanzen der Innen-, Wirtschafts- wie Außenpolitik der Biden-Administration, über die Herausforderungen für die amerikanische und unsere Demokratie bis hin zu Film- und Vortragsreihen wie „America on Screen“, „TV Thursday“ oder auch „Let’s Talk America“. Und sogar die noch 2020 aufgrund fehlender digitaler Möglichkeiten ausgefallene Kunstausstellung der Schüler*innen der Department of Defense Education Activity (DoDEA) konnte unser Programm „Willkommen in Rheinland-Pfalz! Unsere Nachbarn aus Amerika“ (WiR!) 2021 in digitaler Form anbieten. 

Damit konnte die AA den interessierten Bürger*innen auch 2021 wieder ein hochspannendes, abwechslungsreiches und thematisch breit gefächertes Programm bieten.
 

Format- und Themenvielfalt. Das Programm 2021

Die Erfahrungen aus dem Jahr 2020 sowie die Entwicklung der Varianten- und Infektionslage im Zusammenhang mit der auch 2021 nicht nachlassenden Corona-Pandemie hat das Team der Atlantischen Akademie sehr früh dazu veranlasst, für das bevorstehende Jahr im überwiegenden Maße auf digitale Formate zu setzen. Ein weiterer Beweggrund war der hohe Zuspruch der Teilnehmenden aus dem Vorjahr, die das digitale Angebot zu schätzen gelernt hatten und leichter in Anspruch nehmen konnten. Entsprechend wurden Veranstaltungen, Workshops sowie interne Veranstaltungen wie bspw. Regionaltreffen des WiR!-Programms überwiegend digital angeboten. Von den insgesamt 91 Veranstaltungen fanden 70 (77 Prozent) digital und 21 (23 Prozent) in Präsenz statt. Der bereits 2020 zu beobachtende Trend bei digitalen Veranstaltungen, deutlich mehr Teilnehmer*innen anzusprechen, setzte sich auch 2021 fort. So konnten wir in digitalen Projekten 4.275 Teilnehmer*innen begrüßen, was einem Schnitt von 61 Teilnehmer*innen pro Projekt entspricht.[1] Mit den 21 Präsenzveranstaltungen haben wir 630 Teilnehmer*innen und damit im Durchschnitt ca. 30 Teilnehmer*innen pro Veranstaltung erreicht.

Insgesamt konnten wir im vergangenen Jahr mit den 91 Projekten mindestens 4.905 Teilnehmer*innen (im Schnitt 58 Teilnehmer*innen pro Projekt) erreichen (siehe Abbildung 1). Im Vergleich stellen diese Zahlen nach 2020 das zweiterfolgreichste Jahr im Bestehen der AA dar. Hinzu kommt, dass wir im Unterschied zu 2021 an keinen sogenannten Outreach-Veranstaltungen[2] beteiligt waren, bei denen es in der Regel zwar zu einer größeren Zahl an Teilnehmer*innen kommt, die Möglichkeiten, mit Interessent*innen vertieft über Themen der transatlantischen Beziehungen zu diskutieren, allerdings äußerst begrenzt sind. Klammert man die Outreach- sowie internen Veranstaltungen in der Statistik aus, konnte die AA durch ihr Programm mit 4.819 Teilnehmer*innen so viele wie noch nie innerhalb eines Programmjahres erreichen (siehe Abbildung 1).


[1] Aufgrund der strukturellen Gegebenheiten bei Online-Veranstaltungen sind die angegebenen Zahlen als Mindestwerte anzusehen. Dies ergibt sich daraus, dass Online-Plattformen wie ClickMeeting lediglich die Logins zur Veranstaltung und nicht die Anzahl der Personen vor dem jeweiligen Bildschirm angeben können. Zudem sind wir und unsere Kooperationspartner bei bestimmten Veranstaltungen dazu übergegangen, diese auch auf unseren YouTube-Kanälen zu veröffentlichen. Hierdurch erhöhen sich die Zahlen über Zeit. Die Zugriffsdaten fließen bislang nicht in die Statistik ein.

[2] Hierunter fallen Veranstaltungen wie Messen, große Konferenzen oder bspw. der Rheinland-Pfalz-Tag.

Abbildung 1: Teilnehmer*innenzahlen 2006-2021

Unsere Kooperationspartner und Drittmittelgeber

Die Atlantische Akademie arbeitete in der Konzeption, Organisation und Durchführung von Projekten 2021 mit 44 Kooperationspartnern zusammen. Zu den wichtigsten im vergangenen Programmjahr zählten die US-Botschaft, der Verbund der Deutsch-Amerikanischen Institute sowie der AA, die Fridtjof-Nansen-Akademie Ingelheim, die Landeszentrale für politische Bildung und die Friedensakademie Rheinland-Pfalz.

Wir konnten u.a. mit der Science and Innovation Alliance Kaiserslautern, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Kaiserslautern und der Medienanstalt Rheinland-Pfalz in diesem Jahr neue Kooperationspartner gewinnen.

Die größten Drittmittelgeber waren im Jahr 2021 das Ministerium des Innern und für Sport (WiR!-Programm), das Auswärtige Amt (eigene Programm-Linie inkl. Koordinationsstelle), die Botschaft der USA, die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) sowie die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz.

Demokratie und Gesellschaft in den USA und die transatlantischen Beziehungen. Ausgewählte Veranstaltungen und Projekte 2021

Wie bereits in den einleitenden Worten ausgeführt, stand das Programmjahr insbesondere im Zeichen einer neuen Administration in den USA sowie der Erschließung zusätzlicher Veranstaltungsthemen und -formate im Rahmen unserer neuen Förderung durch das Auswärtige Amt.

So startete das Jahr 2021 in Form einer Kooperationsveranstaltung gemeinsam mit den Deutsch-Amerikanischen Instituten (DAIs) und mit namhaften Experten zum Thema „U.S. - European Relations in Doldrums - A Biden Administration as New Hope“. Neben dem ehemaligen Wirtschaftsweisen Prof. Dr. Lars Feld konnte unser Verbund mit Prof. Joseph Stiglitz einen der weltweit bekanntesten Ökonomen und zudem Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften von 2001 digital begrüßen. Zu diesem Event in der Reihe „Ende des Transatlantischen (T)Raumes?“ gesellten sich noch weitere sechs Kooperationsveranstaltungen zusammen mit den DAIs, u.a. mit dem ehemaligen US-Botschafter in Deutschland, John B. Emerson, Dr. Cynthia Miller-Idriss (American University, Washington, DC) und – hierzu später mehr – Prof. Daniel Ziblatt (Harvard University).

Die Zukunft der transatlantischen Beziehungen haben wir überdies in der Diskussionsreihe „Restoring Transatlantic Relations“ umfassend analysiert. Auf drei über das Jahr verteilten digitalen Panels (Januar, April und Dezember) haben sich Diskutant*innen wie Sophia Becker (Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik), Prof. Dr. Christian Lammert (FU Berlin), Juliane Schäuble (Tagesspiegel), Dr. Caroline Fehl (Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, HSFK), Dr. Charlotte Dany (Friedensakademie RLP), Dr. Laura von Daniels (Stiftung Wissenschaft und Politik, SWP, Berlin) und Prof. Dr. Holger Janusch (Universität des Bundes, Berlin) mit den künftigen Herausforderrungen auf der transatlantischen Agenda in der Sicherheits- und der Wirtschafts- sowie Handelspolitik beschäftigt. Die 2021 erstmals erfolgreich eingeworbenen Projektmittel des Auswärtigen Amtes haben neben dieser Reihe auch eine Vielzahl weiterer Veranstaltungen ermöglicht.

In der Reihe „Let’s Talk America“ veranstalteten wir insgesamt 12 Online-Events, die sich ganz unterschiedlichen Themen widmeten. Sie reichten von der Frage, was wir von Nationalparks lernen können, über Queerness in der US-Popkultur, dem Diskriminierungspotenzial in der Künstlichen Intelligenz oder – anlässlich des 20. Jahrestags der Anschläge vom 11. September 2001 – der Betrachtung von 9/11 als Medienereignis bis hin zu Rassismus und Polizeigewalt in den USA, den Lehren und Folgen aus dem Sturm auf das US-Capitol am 6. Januar 2021 sowie einer Bestandsaufnahme des US-Feminismus. Eine besondere Veranstaltung in dieser Reihe stellte die Lesung und Diskussion mit Annika Brockschmidt dar. Noch vor der offiziellen Buchvorstellung las sie aus ihrem Werk „Amerikas Gotteskrieger: Wie die Religiöse Rechte die Demokratie gefährdet“ und diskutierte mit 213 Teilnehmer*innen über den Zustand der Demokratie in den USA.

In einer Mini-Reihe anlässlich unseres 25-jährigen Jubiläums haben wir uns zum einen mit der Zukunft der Bildungsarbeit im transatlantischen Raum beschäftigt. Dafür konnten wir mit Dr. Meike Zwingenberger, Christiane Pyka und Eric Fraunholz drei Direktor*innen der DAIs in München, Stuttgart und Leipzig gewinnen, die mit unserem Direktor, Dr. David Sirakov, über inhaltliche und strukturelle Veränderungen, Herausforderungen und Chancen in unserer Arbeit diskutierten. Zum anderen zogen wir ein Jahr nach der Präsidentschaftswahl im Rahmen eines digitalen Seminars eine erste Zwischenbilanz der Biden-Administration. In zwei Panels diskutierte Dr. Sirakov mit der Politikberaterin Constance Chucholowski, Prof. Christian Lammert (FU Berlin), Dr. Natalie Rauscher (Heidelberg Center for American Studies, HCA), Jun.-Prof. Dr. Florian Böller (TU Kaiserslautern), Dr. Nele M. Ewers-Peters (Leuphana Universität Lüneburg) sowie Prof. Lora Anne Viola, Ph.D., (FU Berlin) über die innen- wie außenpolitischen Veränderungen unter Präsident Biden und die Auswirkungen auf Europa, die EU und Deutschland. Der geplante Festakt anlässlich des 25-jährigen Bestehens der AA musste leider aufgrund der schwer vorhersehbaren und letztlich sehr einschränkenden Corona-Präventionsmaßnahmen in das Jahr 2022 verschoben werden.

Der Verlauf der Pandemie ließ uns insgesamt nur wenig Spielraum für Präsenzveranstaltungen. In der Reihe „America on Screen“ wagten wir – unterstützt vom Auswärtigen Amt – den Schritt aus den digitalen Events und etablierten unter Federführung unserer Projektassistentin Janna Uhry-Ganz eine Filmreihe in Kooperation mit dem Union Studio für Filmkunst in Kaiserslautern. Die in diesem Zuge gezeigten sechs Filme (OmU und OV) wurden jeweils mittels inhaltlicher Inputs durch Referent*innen vor- und in zwei Fällen durch Diskussionen mit den Filmemachern nachbereitet. Die gezeigten Filme finden sich in der Projektstatistik 2021 sowie auf der Website der AA[1]. Ein Höhepunkt stellte dabei einerseits der Film „Hiwwe wie Driwwe – Pfälzisch in Amerika“ dar, da die Zuschauer*innen die Möglichkeit hatten, mit dem Filmemacher und Produzent, Benjamin Wagener, sowie dem Hauptprotagonist des zweiten Teils, Monji El Beji, zu diskutieren. Andererseits konnten wir mit Nicholas Bruckman den New Yorker Regisseur des Dokumentarfilms „Not Going Quietly“ als Special Guestgewinnen. Über die Filmreihe hinaus bot die AA Schulklassen von drei Schulen kostenfreie Filmvorführungen von „The Biggest Little Farm“, „Free Solo“ und „The Hate U Give“ an.

Eine weitere Medien-Reihe beschäftigte sich unter dem Titel „TV Thursday“ mit dem kulturellen Exportschlager der USA: TV-Serien. Die Journalistin Vanessa Schneider und die Amerikanistin Dr. Maria Sulimma (Universität Duisburg) befassten sich in drei Veranstaltungen mit politischen TV-Shows, Geschichten von Frauen über Frauen am Beispiel der Serie „Big Little Lies“ und der Rolle von Gentrifizierung in Serien.

Neben den neuen Veranstaltungsreihen war das Programm der AA natürlich auch gespickt mit traditionellen Projekten. Wie bereits 2020 haben wir auch 2021 die Summer School als On-Demand-Online-Seminar konzipiert und durchgeführt. 62 Interessierte folgten dem Angebot, sich im Zeitraum vom 26. Juli bis 3. Oktober 2021 unter dem Titel „Back to the Future? Die USA unter Joe Biden“ und mittels 20 aufgezeichneter Vorträge intensiv mit der amerikanischen Innen-, Wirtschafts- sowie Außen- und Sicherheitspolitik auseinanderzusetzen. Unter anderem konnten die Teilnehmer*innen Vorträgen von Dr. Betsy Leimbigler (FU Berlin), Prof. Andrew Rudalevige, PhD (Bowdoin College, Maine, USA), Dr. Nicole Hirschfelder (Universität Tübingen), Jun.-Prof. Dr. Curd Knüpfer (FU Berlin), Dr. Stormy-Annika Mildner (Aspen Institute, Berlin), Sarah Wagner, M.A. (AA), Jun.-Prof. Dr. Florian Böller (TU Kaiserslautern), Ana-Constantina Frost (FU Berlin), Prof. Dr. Michael Dreyer (Universität Jena) und Dr. David Sirakov (AA) folgen. Zweifellos der Höhepunkt der Summer School stellte die live gesendete Keynote durch Prof. Daniel Ziblatt, PhD, dar. Der Co-Autor des weltweiten Bestsellers „How Democracies Die” sprach zum Thema „Crisis or Resilience? U.S. Democracy after Trump“ und diskutierte mit Jun.-Prof. Dr. Florian Böller und Dr. David Sirakov sowie 153 Teilnehmer*innen. Die Aufzeichnung stand dann auch den Teilnehmer*innen der Summer School zur Verfügung.

Ein weiteres Traditionsprogramm stellt der Atlantische Sommer dar. Noch als Präsenzveranstaltung geplant, waren wir nach dem katastrophalen Hochwasser in der Eifel und im Ahrtal, in dessen Folge der gebuchte Tagungsort (Seta Hotel Bad Neuenahr) schwer beschädigt wurde, zum Umdisponieren hin zu einem digitalen Seminar gezwungen. Gemeinsam mit den Referent*innen Dr. Gordon Friedrichs (HCA und Karls-Universität Prag), Esther Kern (Brandenburgischen Institut für Gesellschaft und Sicherheit) und Dr. Falk Ostermann (Universität Gießen) widmeten wir uns dem Thema „Nach Trump und Afghanistan. Die NATO und die transatlantischen Sicherheitsbeziehungen“. Besonders erfreut waren wir über ein Grußwort von Josef Schmidhofer, der als Sektionsleiter der Gesellschaft für Sicherheitspolitik Bad Neuenahr seit Jahren vertrauensvoller Kooperationspartner der AA ist und über die Zerstörungen und den Wiederaufbau im Ahrtal berichtete.

Wie jedes Jahr fand auch 2021 das in Kooperation mit der Politikwissenschaft der TU Kaiserslautern durchgeführte Atlantische Forum statt. Die Themen in den sechs digitalen Veranstaltungen reichten von der Frage, ob Populismus eine Gefahr für die Demokratie ist (Dr. Marcel Lewandowsky, University of Florida) über Israel, den israelisch-palästinensische Konflikt und die Beziehungen zu den USA (Dr. Steffen Hagemann, Böll-Stiftung, Tel Aviv) bis hin zu Kim Jong Uns Aufrüstung und Bidens bisherige Nordkoreapolitik (Elisabeth Suh, SWP Berlin).

Exemplarisch für die hervorragenden Kooperationen der AA seien die Veranstaltungen mit der Fridtjof-Nansen-Akademie Ingelheim genannt. Insgesamt wurden neun Veranstaltungen zu den unterschiedlichsten Themen angeboten. Unter anderem diskutierten wir die Sinnhaftigkeit einer europäischen Armee (Dr. Matthias Dembinski, HSFK) und die Zukunft der Weltraumsicherheit (Andrea Rotter, M.A., Hanns-Seidel-Stiftung). In unserem Traditionsseminar „Musik und Politik“, welches in Präsenz stattfand, ging es um Amerikabilder in der populären Musik der USA.

Zudem initiierte die AA 2021/22 gemeinsam mit dem Hauptquartier der U.S. Air Forces in Europe - Air Forces Africa (USAFE-AFAFRICA) das „Young Leaders Forum Rheinland-Pfalz“. In diesem neuen Format wurden Begegnungsmöglichkeiten für 14 junge Amerikaner*innen und Deutsche geschaffen, die schon jetzt in führenden Positionen in Gesellschaft und Politik tätig sind oder in Zukunft sein werden. Neben dem persönlichen Austausch steht die politische Bildung im Vordergrund. Hierzu fanden Vorträge statt, die Themen umfassten wie die Medienlandschaft in den USA, das politische System der BRD, die Zukunft der transatlantischen Beziehungen oder auch eine Diskussion über den Krieg in der Ukraine. Ein Besuch der Ramstein Air Base und eine Veranstaltung in Mainz, die auch den Besuch der Staatskanzlei sowie Gespräche mit Mitarbeiter*innen des MdI sowie des US-Generalkonsulats Frankfurt beinhaltete, rundeten das von unserer Bildungsreferentin Sarah Wagner konzipierte und organisierte Programm ab. Das Programm ermöglichte die Bildung neuer junger transatlantischer Netzwerke in Rheinland-Pfalz und förderte den Austausch zwischen den hier stationierten Amerikaner*innen und jungen Deutschen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen, z.B. Politik, Polizei und Bundeswehr.

Der 2020 gestartete Podcast „Amerikas Verfassung. Politik und Gesellschaft in den USA“, in dem Dr. David Sirakov und Sarah Wagner über politische und gesellschaftliche Entwicklungen berichten und sie analysieren, wurde auch 2021 weiter fortgeführt. Mit den 11 ausgestrahlten Folgen haben wir entlang der Statistik unseres Providers, von Spotify, YouTube sowie SoundCloud[2]

ca. 7.464 Hörer*innen erreicht. Abrufbar ist der Podcast unter www.atlantische-akademie.de/podcast sowie bei allen bekannten Anbietern von Podcasts.

Der überwältigende Zuspruch bei allen von uns durchgeführten Projekten zeigt die hervorragende Arbeit, die die AA auch 2021 wieder leistete. Mit allen Programmen und einschließlich aller Aussendungswege[3] haben wir im vergangenen Jahr mindestens 14.752 Interessierte erreicht.


[1] Siehe hierzu unter https://www.atlantische-akademie.de/programm/programm-archiv/c/america-on-screen.

[2] Die Statistiken unseres Providers podcaster.de führen lediglich die direkten Abfragen von ihrem Server. Im Falle von Spotify, YouTube sowie SoundCloud werden gesonderte Statistiken geführt.

[3] Diese umfassen neben der Online-Plattform auch die YouTube-Kanäle der AA sowie ihrer Kooperationspartner und die Podcast-Zugriffzahlen.

Willkommen in Rheinland-Pfalz

Nach dem sehr außergewöhnlichen, wenngleich auch sehr erfolgreichen Jahr 2020 ging unser Programm „Willkommen in Rheinland-Pfalz! Unsere Nachbarn aus Amerika“ (WiR) in das zweite von der Corona-Pandemie geprägte Programmjahr. Trotz sehr wechselhaften Rahmenbedingungen bei der Ermöglichung von Begegnungen konnte unser Programmkoordinator John Constance die drei zentralen Aktivitätsfelder von WiR! durch neue Formate und einer Vielzahl an Vorhaben weiter vorantreiben (Unterstützung/Beratung der 37 Programmgemeinden, Kooperation mit US-Akteuren und Onlineangebote/Öffentlichkeitsarbeit).

Das wichtigste Vorhaben für 2021 stellte zweifellos die WiR!-Umfrage dar, die aufgrund der im Frühjahr noch geltenden Kontaktbeschränkungen gänzlich online umgesetzt wurde. Nach der Erstanalyse des Bedarfs der ansässigen US-Bevölkerung in den ursprünglichen 11 Projektgemeinden zu Beginn von WiR! im Jahr 2014/15, wurde nun eine Evaluierung der momentanen Ist-Situation vorgenommen, um den Entwicklungen seit der konzeptionellen Fortführung 2016 Rechnung zu tragen. In diesem Zuge wurden amerikanische Haushalte nach ihren Meinungen, Erfahrungen und Wünschen hinsichtlich der Aktivitäten und des Kontakts mit ihren Wohngemeinden, dem WiR!-Programm und ihres Aufenthalts in Rheinland-Pfalz allgemein befragt. Die aussagekräftigen Ergebnisse von 400 Haushalten wurden seither mit den beteiligten Programmgemeinden sowie den zentralen Stellen des US-Militärs aufgearbeitet und in einen Aktionsplan zur Optimierung der Eingewöhnung von US-Familien übertragen.

Zwecks Kontaktvermeidung war das erste Halbjahr geprägt von virtuellen Veranstaltungen wie einem Malkurs mit der Sehenswürdigkeit „Potzberg“ als Motiv, einem Backkurs zu regionalen Brotspezialitäten mit einer pfälzischen Traditionsbäckerei oder einer Weinprobe mit einem kleinen Winzerbetrieb in Trittenheim an der Mosel. Auch eine Brown Bag Luncheon-Informationsveranstaltung für amerikanische Selbstständige erfreute sich großer Beliebtheit. Im Mittelpunkt der Eventgestaltung standen demnach die Behandlung typisch regionaler Themen, die Stärkung von örtlichen Dienstleistern sowie der virtuelle Austausch zwischen den Teilnehmer*innen. Einen ganz speziellen Stellenwert nahm die mittlerweile traditionelle Deutsch-Amerikanische Schülerkunstausstellung mit Beteiligung von rheinland-pfälzischen sowie DoDEA-Schulen ein. Die Unterstützung durch die US-Schulbehörde der Kaiserslautern Military Community und die Eröffnungsrede von Col. Robert Thompson, Commander 86. Mission Support Group, waren dabei deutliche Zeichen eines erneut starken Engagements der US-Seite.

Im zweiten Halbjahr konnten die WiR!-Begegnungsformate nach und nach wieder angeboten werden. Allein durch die Wiederaufnahme der Deutsch-Amerikanischen Stammtischtreffen in Ramstein-Miesenbach, Spangdahlem und Baumholder konnte die Kontaktknüpfung zwischen Amerikaner*innen und Ortsansässigen merklich erhöht werden. Abseits der regelmäßigen Veranstaltungen wurden in einzelnen WiR!-Gemeinden Verteilaktionen von Willkommenstaschen mit hilfreichen Ortsinformationen für ansässige US-Haushalte initiiert. Ein sehr einzigartiges und erfolgreiches Projekt waren die zwei im Vorfeld des amerikanischen Erntedankfests durchgeführten Kochkurse „German-American Thanksgiving Dinner“, die mit jeweils 25 Teilnehmenden ausgebucht waren. Hier wurden klassisch deutsche Gerichte in ein Thanksgiving-Abendessen integriert und somit zusätzlich zum Austausch- bzw. Kennenlernaspekt noch die deutsche Esskultur vermittelt.

Ein wichtiger Eckpfeiler der Projektarbeit stellen die etablierten WiR!-Netzwerktreffen dar, die ein geeignetes Forum für den Wissensaustausch zwischen allen Programmgemeinden darstellen. Zur Begrenzung der Teilnehmerzahl wurden anstelle eines zentralen Programmfamilientreffens mit allen Gemeinden regionale Austauschformate für die jeweilige Standortregionen angeboten. Dabei stand der Austausch zwischen den Vertreter*innen der WiR!-Kommunen mit dem Koordinator sowie den Vertreter*innen des MdI über den aktuellen Stand des örtlichen deutsch-amerikanischen Zusammenlebens im Fokus.

Im Bereich des „rheinland-pfälzischen US-Netzwerks“ ist die regelmäßige Kommunikation und verlässliche Kooperation mit dem US-Militär wichtig, um eine nachhaltige Unterstützung der Programmaktivitäten durch die turnusmäßig wechselnde Führungsebene zu gewährleisten. In sogenannten WiR! Leadership Briefings wird der persönliche Kontakt zwischen dem WiR!-Koordinator, John Constance, und den neuen Kommandeuren hergestellt und die Arbeit von WiR! vorgestellt. Im Jahr 2021 fand der Austausch mit der neuen Führung der U.S. Army Garrison Rheinland-Pfalz mit Commander Col. Vance Klosinski, Command Sgt. Maj. Stephen LaRocque und Deputy Garrison Commander Michael Amarosa statt. Darüber hinaus wurde der „WiR! Appreciation Award“ im Rahmen einer Zeremonie im Hauptquartier des 86. Airlift Wing auf der Ramstein Air Base an Col. Robert Thompson verliehen. Diese Auszeichnung wird jährlich an eine ausgewählte Persönlichkeit des US-Militärs überreicht, die sich vor der Versetzung aus Rheinland-Pfalz befindet und während ihrer Stationierungszeit in besonderem Maße für die Stärkung der deutsch-amerikanischen Freundschaft eingesetzt hat.

Mit einer gewohnt modernen Herangehensweise nahm die Umsetzung von neuen digitalen Projekten einen wichtigen Platz im WiR!-Programm ein. So konnten in Zusammenarbeit mit fünf WiR!-Gemeinden jeweils ein 4-5 minütiges Begrüßungsvideo für US-Mitbürger*innen mit Informationen zu den wichtigsten Aspekten des Ortslebens aufgenommen und der Zielgruppe mittels der WiR!-Onlineangebote und der WiR!-Website zur Verfügung gestellt werden. Ein weiteres Sonderprojekt war #myRLP. Hier wurden in Rheinland-Pfalz ansässige US-Blogger*innen identifiziert und themenbezogene Kooperationen zur Erstellung von neuen digitalen Inhalten aus US-Perspektive eingegangen. Dadurch konnte ein Beitrag zur touristischen Vermarktung von WiR!-Gemeinden und rheinland-pfälzischen Reisezielen geleistet werden.

Das Team der Atlantischen Akademie

Im Zuge der Einwerbung weiterer Drittmittel im Jahr 2020 kam es im vergangenen Jahr zu Neuerungen im Team der AA. Die Förderung des Bundestages über den Haushalt des Auswärtigen Amts ermöglichte uns die Besetzung der Stelle einer Projektassistenz. Mit Janna Uhry-Ganz haben wir eine ehemalige Praktikantin der AA an ihre alte Wirkungsstätte zurückholen können. Nach ihrem Studium der Kultur-, Literaturwissenschaften sowie American Studies an den Universitäten Leeds, Siegen und Potsdam hat sie als Koordinatorin des Stipendiat*innen-Programms der American Academy in Berlin gearbeitet.

Mit Allison Haskins wurde ab dem 1. Oktober 2021 das Team der AA darüber hinaus verstärkt. Im Zuge einer von der AA als Gastinstitution unterstützten erfolgreichen Bewerbung für das Bundeskanzler-Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung forscht Allison Haskins bis zum 30. September 2022 an der AA unter dem Titel „Kasernen im Kopf“ zur amerikanischen Militärpräsenz und der Militärgemeinde in Rheinland-Pfalz. Sie ist ebenfalls eine ehemalige Praktikantin der AA und arbeitete vor dem Stipendium als Bildungsreferentin am Center for European Studies der University of North Carolina, Chapel Hill. Weiterführende Informationen zum Forschungsprojekt finden sich auf unserer Website unter https://www.atlantische-akademie.de/programm/kasernen.

Mit diesen beiden Verstärkungen ist das Team der AA auf insgesamt sechs Mitarbeiter*innen angewachsen.

Zudem wird unser Team regelmäßig durch Praktikant*innen unterstützt. Daran haben auch die Corona-Pandemie und die Verlagerung des Büroalltags in den virtuellen Raum nichts geändert. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 2021 war der Praktikumsplatz vom 11. Januar bis 26. November (acht Praktikant*innen) durchgehend besetzt und für das laufende Jahr ist lediglich noch der Zeitraum zwischen dem 17. Oktober und 31. Dezember verfügbar.

Gefragte Expertise in Medien, Wissenschaft und politischer Bildung

Die mitunter volatile Entwicklung in den transatlantischen Beziehungen schlägt sich seit geraumer Zeit in vielfältigen Medien-, Diskussions- und Vortragsanfragen nieder. Das Jahr 2021 bildet dabei keine Ausnahme.

Die Mitarbeiter*innen der AA gaben insgesamt 35 Interviews zu den Themen US-Truppenreduzierung, Wahlkampf, US-Innen- und Außenpolitik und transatlantische Beziehungen. Sie teilten sich in folgende Kategorien auf:

  • Print: 11 (u.a. Rheinzeitung, Trierischer Volksfreund, dpa, gmx/web.de)
  • Radio: 12 (u.a. SWR, BR, SRF, Deutschlandfunk, RPR)
  • Podcasts: 12 (u.a. n-tv-Podcast, Podcast des Heidelberg Center for American Studies, hr iNFO, Bucketheads)
  • TV: 1 (SWR Aktuell)

Im Zuge der Mitgliedschaft des Direktors Dr. David Sirakov in zwei Arbeitsgruppen („Expertengruppe USA“ der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) sowie eine Gruppe von Fachleuten für Amerika-Politik) erschienen Arbeitspapiere zu den transatlantischen Beziehungen. Unter dem Titel „State of the Union. Langfristige Trends in der US-amerikanischen Innen- und Außenpolitik und ihre Konsequenzen für Europa“ widmete sich Dr. Sirakov gemeinsam mit Jun.-Prof. Dr. Florian Böller (TU Kaiserslautern) und Dr. Sascha Lohmann (SWP) dem Ausmaß und der Auswirkung parteipolitischer Polarisierung.[1] Das Arbeitspapier „Transatlantisch? Traut Euch! Für eine Neue Übereinkunft zwischen Deutschland und Amerika“ erschien ebenfalls 2021.[2] Zur von Jun.-Prof. Dr. Böller, Dr. Steffen Hagemann (Heinrich-Böll-Stiftung Tel Aviv), Dr. Lukas Herr (SPD Rheinland-Pfalz) sowie Dr. Marcus Müller (Studienseminar Mainz) herausgegebenen Festschrift anlässlich der Emeritierung unseres Mitglieds Prof. Dr. Jürgen Wilzewski (TU Kaiserslautern) hat Dr. Sirakov einen Artikel zur parteipolitischen Polarisierung und ihren Auswirkungen auf die Außenpolitik der USA beigetragen.[3] Dr. Sirakov war überdies mit einem Beitrag zu „Red v. Blue: Partisanship and (Hyper-) Polarization in the Age of Trump” an der  67. Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Amerikastudien beteiligt, die vom 17. bis 19. Juni 2021 in Heidelberg stattfand.

Auch international war das Team der AA vertreten. Unsere Bildungsreferentin Sarah Wagner hat vom 30. April bis zum 2. Mai 2021 an der Konferenz der European Association for American Studies Conference in Warschau mit dem Papier „Invisible Service? Current Questions of Citizenship in the U.S. Military“ teilgenommen.

Die Expertise der Atlantischen Akademie im Bereich politische Bildung erfuhr 2021 zudem eine besondere Wertschätzung, da Sarah Wagner vom Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e.V. und dem Jonathan M. Tisch College of Civic Life der Tufts University als Fellow ausgewählt wurde. Im Rahmen des Transatlantic Exchange of Civic Educators Fellowship (TECE) Programms kommen deutsche und amerikanische Vertreter*innen der politischen Bildung zusammen um sich auszutauschen, neue Formate zu entwickeln und die transatlantische Bildungsarbeit zu stärken. Das Programm findet online sowie in Deutschland und den USA statt.

Eine detaillierte Auflistung der Publikationen, Vorträge und Konferenzbeiträge unserer Mitarbeiter*innen findet sich auf der Website der AA unter www.atlantische-akademie.de/akademie/team.

Die umfangreiche Arbeit der AA auch im Bereich der Medien und Wissenschaft zeigt nachdrücklich den Stellenwert, den wir uns gerade in den vergangenen sechs Jahren erarbeitet haben.


[1] Böller, Florian/Lohmann, Sascha/Sirakov, David (2021): Ausmaß und Auswirkung parteipolitischer Polarisierung, in: Overhaus, Marco (Hrsg.): State of the Union. Langfristige Tendenzen in der US-Innen- und Außenpolitik und ihre Konsequenzen für Europa, Berlin, S. 7-12, https://www.swp-berlin.org/publikation/usa-state-of-the-union/#hd-d40134e350.

[2] Becker, Benjamin et al. (2021):  Transatlantisch? Traut Euch! Für eine Neue Übereinkunft zwischen Deutschland und Amerika, Politisches Essay, German Marshall Fund of the United States, Januar 2021, Berlin, https://anewagreement.org.

[3] Sirakov, David (2021): Bipartisanship in Decline: Die parteipolitische Polarisierung und ihre Auswirkungen auf die Außenpolitik der USA, in: Böller, Florian/Hagemann, Steffen/Herr, Lukas D./Müller, Marcus (Hrsg.): Weltmacht und Demokratie. Die Außen- und Sicherheitspolitik der USA nach der Ära Trump, Baden-Baden, S. 95-113.

Vereinsentwicklung

Wie in der Programmarbeit konnten wir ebenfalls in der Vereinsentwicklung an den Erfolg des vergangenen Jahres anknüpfen und 2021 insgesamt 19 Neumitglieder (17 reguläre Beiträge sowie ein Paarbeitrag) begrüßen. Dem stehen fünf Austritte (ein persönliches Mitglied, zwei Studierende sowie ein Paar) gegenüber.

Der Verein besteht damit aus 103 persönlichen (86 im regulären Beitrag, 9 Student*innen sowie 4 Paare), vier institutionellen (jeweils ein/e Verein, Verband, Landesinstitution sowie Förderer) sowie acht Mitgliedern qua Amt.

Die Atlantische Akademie baut auf eine breite Förderbasis. Drittmittel 2022

Auch für das Jahr 2022 hat das Team der AA umfangreiche Drittmittel eingeworben. Zu den größten Drittmittelgebern gehören das Ministerium des Innern und für Sport (WiR-Programm), das Auswärtige Amt, die Botschaft der USA, die Bundeszentrale für politische Bildung sowie die rheinland-pfälzische Landeszentrale für politische Bildung. Mithin können wir im aktuellen Jahr über ca. 217.000 Euro Drittmittel verfügen. Mit diesen Mitteln werden 2,5 Personalstellen sowie das Programm der AA finanziert.

Hinzu kommen Einnahmen aus dem Overhead des Bundeskanzler-Stipendiums der Alexander von Humboldt-Stiftung, die vollständig in die Ausstattung der Forschungsstelle der Stipendiatin Allison Haskins fließen, sowie Fördermittel der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz für die Durchführung des 2. Rheinland-Pfalz Transatlantic Ambassador Internship Program, welches von Mai bis August 2022 mit einem Studenten des Master of Science in Foreign Service Programms der Georgetown University, Washington, D.C. stattfinden wird.

Die Zukunft der Atlantischen Akademie. Das Programmjahr 2022

Das Jahr 2022 wird in die Weltgeschichte eingehen. Mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine wird künftig nicht nur die von Bundeskanzler Olaf Scholz verkündete Zeitenwende mit Blick auf die deutsche Außen(wirtschafts)-, Energie- und Sicherheitspolitik verbunden, sondern insbesondere ein Revitalisierungsimpuls des transatlantischen Bündnisses. Dieser steht jedoch auf wackligen Beinen betrachtet man die im November in den USA bevorstehenden Kongresswahlen. Die uneingeschränkte Unterstützung des transatlantischen Verhältnisses durch Washington hat mit vier Jahren Trump eine spürbare Schwächung erhalten und der zu erwartende Wahlerfolg der Republikanischen Partei im Kongress wird der Biden-Administration innen- wie außenpolitisch große Schwierigkeiten bei der Politikumsetzung bereiten.

Diese außen- wie innenpolitische Gemengelage wird das Programm der AA im Jahr 2022 bestimmen. Wir haben wieder eine Vielzahl an Projekten in Form von Veranstaltungsreihen, den klassischen Programmbestandteilen sowie neuen Eventformaten geplant. Überdies werden wir im September 2022 den im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Bedingungen ausgefallenen Festakt zum 25-jährigen Bestehen der AA nachholen.

Insgesamt haben wir sieben Workshopthemen und 112 Veranstaltungen geplant:

  • 7 Reihen, 6 Atlantische Foren
  • Summer School 2022, 25. Atlantischer Sommer und DGfA-Tagung
  • 41 Projekte + 24 Workshops finanziert durch Mittel des Auswärtigen Amts
  • 14 Projekte finanziert durch Mittel der US-Botschaft

Wie bereits in den zurückliegenden Jahresberichten ausgeführt, hat der Digitalisierungsschub durch die Corona-Pandemie auch das Bildungsangebot der AA grundlegend verändert – und das zum Besseren. Daran werden wir natürlich festhalten und versuchen, durch einen wohlüberlegten Mix von Präsenz-, Online- und Hybridveranstaltungen den überaus positiven Trend der vergangenen Jahre fortzuschreiben.[1]

Das Programm 2022 der AA wird wieder eine Vielzahl an interessanten Themen und Formaten für Sie bereithalten und wir würden uns sehr freuen, Sie zahlreich dazu begrüßen zu dürfen.


[1] Die Volatilität angesichts der Corona-Pandemie hat uns zudem dazu veranlasst, in der Projektjahresplanung zeitlich wie örtlich mit höchstmöglicher Flexibilität zu agieren. Daher finden sich in der Übersicht der geplanten Projekte häufig keine konkreten Daten zu Terminen und Veranstaltungsorten.