Band 23 - Charles Ives 1874-1954

Hanns-Werner Heister (Hg.): Charles Ives 1874 - 1954. Amerikanischer Pionier der Neuen Musik

211 Seiten
€ 8,00 Softcover

Trier: WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier, 2004
ISBN 3-88476-705-4, Softcover

Atlantische Texte, hrsg. von der Atlantischen Akademie Rheinland-Pfalz e.V., Band 23

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Dass Charles E. lves einer der Großen der Musikgeschichte war, dürfte sich ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod herumgesprochen haben. Ives, dessen Todestag sich 2004 zum 50. Male jährt, ist gewiß der bedeutendste und anregendste und auch der erste genuin "amerikanische" Komponist der USA von internationalem Rang. (Darin folgt ihm, bei ganz anderer musiksprachlicher Orientierung, George Gershwin.) Denn er löste sich von der Fixierung auf europäische Vorgaben einerseits, euro-amerikanische Ein­engungen andererseits, und entwickelte eine ganz eigene, spezifische Musiksprache in der Auseinandersetzung mit und der Aneignung von dieser europäischen, nicht zuletzt deut­schen bzw. brahmsischen Tradition und ihrer produktiven Synthese mit amerikanischem Erbe. Er hatte dann seinerseits wiederum, zeitversetzt, erheblichen Einfluß auf die Musik Europas wie der USA nach dem Ausklingen des Serialismus seit Ende der 1950er Jahre: sein musikalisches Konzept idiomatisch-stilistischer Pluralität und planmäßig col­lagierender Arbeit mit präexistentem Material aus Vergangenheit und Gegenwart erwies sich als außerordentlich produktiv. Er ist, ließe sich resümieren, auf der Suche nach der verlorenen Zeit nachhaltig fündig geworden.

Angesichts des begrenzten Umfangs unseres Buchs und auf der anderen Seite des im­mensen Umfangs des Themas - Ives ist kompositorischer Repräsentant mindestens eines halben Kontinents - wird niemand auch nur annähernde Vollständigkeit erwar­ten. Das Buch gibt aber Anregungen, neue, manchmal vielleicht ungewöhnliche An­sichten und Facetten, verschiedenartige Zugänge zu einem reichen, vielgestaltigen Werk anhand exemplarischer Themenstellungen, Fragen und Werkanalysen. Es ist insofern ein kleiner, bescheidener Beitrag zur Ives-Forschung, die in den letzten rund 20 Jahren sich mächtig zu entfalten beginnt. Für eine gewisse Abrundung und Nütz­lichkeit für Interessierte, die einen ersten Über- und Einblick erhalten wollen, mögen zusätzlich die Anhänge sorgen.