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Waffengewalt und - gesetzgebung in den USA

Wer die aktuellen Entwicklungen in den USA besser verstehen möchte, findet hier eine unvollständige Übersicht zum Thema, die wir laufend ergänzen werden. Die Bücher, Podcasts und alle Empfehlungen sind natürlich nur als Ausgangspunkt gedacht für die weitere, eigene Recherche. Alle Ressourcen sind mit einem Link versehen. 

Literatur

  • In ihrem Werk "Gun Love" beschreibt die Autorin Jennifer Clement die Rolle von Waffen in der US-Gesellschaft in einem fesselnden Roman. Rezensionen zu dem Werk finden Sie im Deutschlandfunk oder hier bei Spiegel Online. Ein Auszug aus der Besprechung des Spiegels: "Es ist eine Geschichte über eine Mutter-Tochter-Einheit und die Regeln, Rituale und Fantasie, aus denen sie sich ihre Familienhistorie zimmern. Eine Geschichte über Einsamkeit und über die Brutalität, den der Zweite Zusatzartikel der US-Verfassung über den Alltag von Menschen ausschüttet: das Recht, Waffen zu besitzen und mit sich zu tragen." 
  • Die amerikanische Professorin Jennifer Carlson beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit der Waffenkultur in den USA. "Policing the Second Amendment" und "Citizen-Protectors" sind zwei ihrer Bücher. Die Soziologin kommt auch in diesem Artikel des Deutschlandfunks zum Thema Waffengewalt zu Wort. 

Podcasts

  • Die Bundeszentrale für Politische Bildung hat eine Reportage über die Bildung schwerbewaffneter rechtsextremer Milizen in den USA produziert. Die Bildung solcher paramilitärischer Milizen in den USA hat in den vergangenen Jahren zugenommen, was Arndt Peltner nachgeht. Den Podcast dazu finden Sie hier.

Filme und Dokumentationen

Organisationen & Aktivist*innen

  • March for our Lives wurde von Überlebenden des Amoklaufs an der Marjory Stoneman High School in Parkland, Florida gegründet und ist eine der bekanntesten Bewegungen für eine Waffenrechtsreform, die durch junge Menschen betrieben wird. Ihre Website finden sie hier. Begonnen hat die Bewegung mit der March for our Lives Demonstration in Washington DC 2018. Das Time Magazine hat mehrere Reden junger Aktivisten zusammengefasst.
  • Giffords ist eine Organisation, welche von der ehemaligen Kongressabgeordneten Gabrielle Giffords gegründet wurde, nachdem diese ein Attentat überlebte. Den Link zur Organisation, welche aus drei Teilen, Lobbying, Forschung und einem Super Pac besteht, finden Sie hier.
  • Moms Demand Action ist eine Bewegung mit Mitgliedern in jedem Bundestaat, welche sich für eine Waffenrechtsreform und verantwortlichen Waffenbesitz einsetzt. Sie wurde von Shannon Watts, der Mutter von fünf Kindern, nach dem Massaker an der Sandy Hook Grundschule gegründet. Ihre Website finden Sie hier.
  • Mayors Against Illegal Guns ist ein Zusammenschluss von über 1000 Bürgermeister*innen aus ganz Amerika, die sich dafür einsetzen, dass Verbrecher nicht an illegale Waffen gelangen. Gegründet wurde sie 2006 von Michael Bloomberg und Thomas Menino, den damaligen Bürgermeistern von New York und Boston, um Waffengewalt zu senken. Mehr Infos gibt es auf ihrer Website zu finden.
  • Everytown for Gun Safety ist eine non-profit-Organisation, die als Dachorganisation der Organisationen „Mayors Against Illegal Gun Violence“ und „Moms Demand Action“ entstand. Sie setzt sich für Waffenkontrollen und gegen Waffengewalt ein. Mehr Infos finden Sie auf ihrer Website.
  • Brady: United against Gun Violence ist eine non-profit-Organisation, die sich für mehr Waffenkontrollen und weniger Waffengewalt einsetzt. Sie ist nach James Brady benannt, dem Pressesekretär Ronald Reagans, der bei einem Attentat auf Reagen lebenslange Verletzungen davontrug und als Folge dessen schließlich verstarb. Vor seinem Tod war er ein starker Befürworter strengerer Waffenkontrollgesetze. Die Website der nach ihm benannten Organisation finden Sie hier.
  • Die Coalition to Stop Gun Violence ist eine Dachorganisation die aus 48 Organisationen aus den Bereichen Religion, Kinderschutz, Gesundheitswesen, Politik und sozialer Gerechtigkeit besteht. Sie setzt sich auf verschiedene Weisen gegen Waffengewalt ein, wie auf ihrer Website erklärt wird.
  • Das Violence Policy Centre ist eine non-profit-Organisation, die sich für stärkere Waffenkontrollgesetze stark macht. Sie ist vor allem für ihre Forschung und Analyse von Waffengewalt bekannt, also über ihre Ursachen und Folgen und die Waffenindustrie, aber auch für ihre Gesetzesvorschläge, um Waffengewalt zu vermindern. Das alles ist auf ihrer Website zu finden.

Lobby-Organisationen, die sich gegen strengere Waffengesetze aussprechen

  • Die 1871 gegründete National Rifle Association ist mit 5 Millionen Mitgliedern die größte Lobbyorganisation für Schusswaffenbesitz und einer der einflussreichsten Gegner der Waffenrechtsreform und der Kontrolle von Schusswaffen. Eine Selbstbeschreibung finden Sie hier.
  • Gun Owners of America ist eine Lobby-Organisation, die sich gegen Waffenkontrollgesetze einsetzt. Sie macht sich, wie die NRA, für Waffenrechte stark und unterscheidet sich von der größeren NRA dadurch, dass sie sich als weniger kompromissbereit sieht, wie auf ihrer Website ersichtlich ist.

Hinweis: Viele junge Aktivist*innen, die sich gegen Waffengewalt einsetzen, sind vor allem auf Twitter zu finden. Dort können Sie oder Ihre Schüler*innen ihnen folgen, um einen Eindruck über ihre Aktivitäten zu gewinnen.

Daten & Statistiken 

Das Thema Waffengewalt besteht aus Millionen von Einzelschicksalen, die man unmöglich alle kennenlernen kann. Statistiken ermöglichen aber eine umfassende Perspektive auf ein Gesamtbild, das viele Dimensionen besitzt, sei es die Gewalt selbst, amerikanische Waffenkultur oder der politische Hintergrund.

  • Das Giffords Law Center hat eine sehr umfassende Liste von Statistiken über Schusswaffengewalt in den USA zusammengestellt. Diese umfasst u.a. die Anzahl der Opfer auf nationaler und staatlicher Ebene, welche Bevölkerungsgruppen besonders betroffen sind und wie oft Kinder oder Lebenspartner*innen Opfer von Waffengewalt sind. Sie finden diese Statistiken hier.
  • Auf der Website des Gun Violence Archive sind verschiedene Daten über Waffengewalt in den USA zusammengefasst. Dazu gehören Statistiken zu Gewalt, Opfern und auch Karten, die die Gewalt veranschaulichen.
  • Auf der BBC ist auch eine anschauliche Liste von Statistiken über Waffenkultur und -Gewalt in den USA zu finden. Diese vergleichen teilweise die USA mit anderen Staaten. Den Link dazu finden Sie hier.
  • Das PEW Research Center hat eine Reihe von Umfragen durchgeführt, in denen die Ansichten der US-Bevölkerung zu Waffen, Waffengewalt und Waffenrecht ermittelt wurden. Diese werden beispielsweise nach politischer Gesinnung, ethnischer Zugehörigkeit und Stadt-Land Bevölkerung aufgeteilt. Die Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier.
  • Open Secrets hat eine Reihe von Tabellen zusammengestellt, die die Mengen an Geld illustrieren, die aus den Reihen der Waffenrechts-Lobby und der Waffenrechtsreform-Lobby an amerikanische Politiker geht. Diese finden Sie hier.
  • Das Department of Justice hat 2013 einen umfassenden Bericht über Schusswaffengewalt in den USA zwischen den Jahren 1980 und 2011 veröffentlicht. Dieser beinhaltet auch die Zahl nichttödlicher-Schusswaffengewalt, welche Verbrechen begangen wurden, wie die Täter an die Waffen gelangten und welche Bevölkerungsgruppen vor allem von der Gewalt betroffen waren. Den vollen Bericht finden Sie hier.

Angebote für Schulen

  • PBS Learning Media bietet einen Lesson Plan zu der Thematik an. "In this Lowdown lesson, students will evaluate and reflect on the arguments for and against gun control, as well as analyze data around gun deaths and gun violence in the United States and efforts to curb deaths caused by firearms." Die Materialien finden Sie hier.
  • Die New York Times bietet auch einen "Lesson Plan" für eine Unterrichtseinheit an. Den Input finden Sie hier.