Atlantisches Forum: Der Marschallplan. Eine kritische Einführung

Referentin:

Jun.-Prof. Dr. Elisabeth Piller, Universität Freiburg

Datum:

Dienstag, 4. Juli 2023, 18.00 Uhr

Ort:

Rheinland-Pfälzische Technische Universität (RPTU) Kaiserslautern-Landau, Geb. 57, Raum 208/210 (Rotunde) 

Zielgruppe:

alle Interessierten

In Kooperation mit:

Politikwissenschaft, RPTU Kaiserslautern

Beschreibung:

Der vor 75 Jahren ins Leben gerufene Marshallplan, die amerikanische Wiederaufbauhilfe für Europa nach dem Zweiten Weltkrieg, ist schon lange zum Mythos und zur geläufigen Chiffre geworden. Er gilt weithin als eine der Grundlagen für die transatlantische Partnerschaft nach 1948 und immer wieder werden Forderungen nach einem „Marshallplan für Afrika“ oder einem „Marshallplan für die Ukraine“ laut – doch was steckt hinter dem Mythos?

Im Atlantischen Forum gibt Jun.-Prof. Elisabeth Piller von der Universität Freiburg eine kritische Einführung in die politischen Hintergründe und Ziele des Marshallplans, erkundet seine Bedeutung für die Entwicklung des Kalten Krieges und für wegweisende Veränderungen im Nachkriegseuropa und geht der Frage nach, welche Lehren sich heute noch aus ihm ziehen lassen!

Referentin

Jun.-Prof. Dr. Elisabeth Piller

ist seit November 2020 Juniorprofessorin am Historischen Seminar der Universität Freiburg, wo sie zur Geschichte der Vereinigten Staaten und der transatlantischen Beziehungen forscht und lehrt.

Ihre Forschung beschäftigt sich mit amerikanischer Außenpolitik und dem Verhältnis zwischen den USA und Europa seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Ihre Doktorarbeit Selling Weimar. German Public Diplomacy and the United States, 1918-1933 (veröffentlicht 2021) untersucht das Werben der Weimarer Republik um die Vereinigten Staaten in der Zwischenkriegszeit und zeigt die USA als eine bestimmende Einflussgröße auf die Neuausrichtung der deutschen und europäischen Außenpolitik.

 

 

 

Ihr aktuelles Forschungsprojekt The Good Samaritan of All the World—US Humanitarians, Postwar Europe and the Making of the American Century widmet sich der amerikanischen humanitären Auslandshilfe nach dem Zweiten Weltkrieg und zeichnet den Aufstieg der USA zur (humanitären) Supermacht nach. Dabei werden die großen Hilfsprogramme der Nachkriegszeit nicht nur als Auftakt oder Nebenschauplatz zum Marshallplan begriffen, sondern als Laboratorium zentraler Ordnungsvorstellungen und Modernisierungsparadigmen der amerikanischen Auslandshilfe, die zuerst in Europa erprobt und dann global angewandt wurden.