21-088
16. November, 18.00 - 19.30 Uhr
Dr. Iris Wurm
Online
Lehrer*innen aus Rheinland-Pfalz
211333F015
Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz
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Zu Beginn der Biden-Administration sind die chinesisch-amerikanischen Beziehungen auf einem Tiefpunkt angelangt. Im Sommer 2020 setzten beide Länder die Schließung von Konsulaten in Houston und Chengdu durch, der ehemalige Außenminister Pompeo sprach in einer Rede zum gleichen Zeitpunkt davon, dass die Ära der Zusammenarbeit beendet sei. Doch diese Entwicklung beruht nicht nur auf der China-Politik der Trump-Administration, die geprägt war von einer harschen Rhetorik und einem eskalierenden Handelsstreit - auch die Regierung in China trat in außen- und innenpolitischen Konflikten aggressiver und autoritärer auf. In umstrittenen politischen Fragen wie dem Südchinesischen Meer, der Positionierung gegenüber Hong Kong oder auch hinsichtlich der Internierung der Uiguren zeigte China deutlich, dass es hier in erster Linie eigene nationale Interessen verfolgen würde. Ob es unter einer Regierung von Joe Biden zu einer Verbesserung der Beziehungen kommen kann, ist momentan fraglich. Denn in Washington scheint es in Bezug auf China eine seltene überparteiliche Einschätzung der Lage zu geben - China wird als Konkurrent und Bedrohung, nicht als Partner, gesehen. Und auch der neue Präsident erklärte in einem Aufsatz für "Foreign Affairs", dass er Demokratien und demokratische Bewegungen stärken möchte und mit China hart verhandeln wird. Dies treffe vor allem auf Politikfelder wie Handel, Technologie und Klimaschutz zu. Wie sich das Verhältnis der USA zu China also weiter gestalten wird, werden wir in diesem Vortrag diskutieren.
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin von Reinhard Wolf (Professur für Internationale Beziehungen mit dem Schwerpunkt Weltordnungsfragen) am Institut für Politikwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zu ihren Forschungsinteressen gehören Weltordnungspolitik, Theorien der IB, die Außenpolitik der USA sowie der Mittlere und Nahe Osten.