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Rassismus und Protest in den USA

Wer die aktuellen Entwicklungen in den USA besser verstehen möchte, findet hier eine unvollständige Übersicht zum Thema, die wir laufend ergänzen werden. Die Bücher, Podcasts und alle Empfehlungen sind natürlich nur als Ausgangspunkt gedacht für die weitere, eigene Recherche. Alle Ressourcen sind mit einem Link versehen. 

Literatur

Der Autor Ibram X. Kendi hat für die New York Times eine Leseliste erstellt, "An Antiracist Reading List". 

Die Zeitschrift "Aus Politik und Zeitgeschichte" hat sich 2018 dem Thema "Black America" gewidmet, der kostenfreie Download ist hier verfügbar.

  • The New Jim Crow. Masseninhaftierung und Rassismus in den USA. (Michelle Alexander): "Nicht-Weiße sitzen in den USA überproportional oft im Gefängnis. Michelle Alexander argumentiert, dass sich speziell der "War on Drugs" vornehmlich gegen People of Color wendet und so überwunden geglaubte Diskriminierungen mit Mitteln von Strafverfolgung und Strafvollzug fortsetzt." Erhältlich bei der Bundeszentrale für politische Bildung.  
  • Gebrandmarkt. Die wahre Geschichte des Rassismus in Amerika. (Ibram X. Kendi): "Die Vorstellung von der Minderwertigkeit nicht-weißer Menschen hat eine lange, bis heute reichende Geschichte. Ibram X. Kendi beschreibt die Entwicklung rassistischer Ideen in den USA - von Sklavenhandel bis "War on Drugs". Hierzu porträtiert er Wegbereiter, aber auch Gegner rassistischer Ideologie." Erhältlich bei der Bundeszentrale für politische Bildung.
  • Ohne Gnade. Polizeigewalt und Justizwillkür in den USA. (Bryan Stevenson): In US-amerikanischen Gefängnissen und Todestrakten ist der Anteil Nicht-Weißer überproportional hoch. Der Jurist und Aktivist Bryan Stevenson setzt sich seit rund 30 Jahren für Todeskandidaten ein. Er beschreibt massive Benachteiligung und rassistische Diskriminierung in Justiz, Strafverfolgung und Strafvollzug." Erhältlich bei der Bundeszentrale für politische Bildung
  • Ta-Nehisi Coates: "Zwischen mir und der Welt": "Polizeigewalt: Spiegelt sie rassistische Denkmuster, die trotz aller Fortschritte zur gesellschaftlichen Realität der USA gehören? Ta-Nehisi Coates' in Form eines Briefes an seinen Sohn gerichtetes Buch lenkt den Blick auf eine gesellschaftliche Realität, der sich Schwarze Amerikanerinnen und Amerikaner bis heute ausgesetzt sehen." Erhältlich bei der Bundeszentrale für politische Bildung.
  • Audre Lorde: "Your Silence Will Not Protect You." Eine Besprechung des Werkes findet sich im Guardian, hier ein kurzer Auszug: "Black, lesbian and feminist; the child of immigrant parents; poet and essayist, writer and activist, Lorde knew about harbouring multitudes. [...] Over and over again, in the essays, speeches and poems collected in Your Silence Will Not Protect You, Lorde emphasises how important it is to speak up." Der vollständige Artikel findet sich hier.
  • Weitere Werke und Autor*innen: Chimamanda Ngozi Adichie "Americanah", Colson Whitehead "Underground Railroad" und "The Nickel Boys".

Filme und Dokumentationen

  • "I am Not Your Negro" (James Baldwin): "Über ein Textfragment des Schriftstellers James Baldwin spannt der Oscar-nominierte Dokumentarfilm den Bogen von der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung der 1950er und 60er Jahre bis zur Black-Lives-Matter-Bewegung der Jetztzeit." Frei verfügbar durch die Bundeszentrale für politische Bildung
  • "Der 13." (Ava DuVernay): "In dieser packenden Doku analysieren Gelehrte, Aktivisten und Politiker die Kriminalisierung von Afroamerikanern und den starken Anstieg der US-Gefängnisbevölkerung." Via Netflix
  • "When They See Us" (Ava DuVernay): "Diese Serie nach wahren Ereignissen erzählt die Geschichte von fünf Teenagern aus Harlem, die fälschlich eines brutalen Übergriffs im Central Park beschuldigt wurden." Via Netflix.
  • "Nächster Halt: Fruitvale Station": "2009 wurde der Afroamerikaner Oscar Grant von der Polizei erschossen. Ein Film öffnet nun den Blick für die Möglichkeiten eines Lebens, das nicht mehr gelebt werden kann." Die vollständige Rezension der ZEIT finden Sie hier.
  • "The Hate U Give" (basiert auf dem Buch von Angie Thomas): "Es ist ein ziemlich pädagogischer Hollywoodfilm, aber es ist auch eine mächtige Kulturkritik an einem geteilten Amerika, wie sie auch andere Filme im vergangenen Jahr geübt haben, einschließlich Spike Lees BlacKkKlansman und Boots Rileys Sorry to Bother You." Die ZEIT bespricht den Film, der sich auch besonders für Jugendliche eignet, hier.
  • "Selma" (Ava DuVernay): "Das Filmdrama "Selma" zeigt Martin Luther King Jr. auf der Höhe seiner Macht - und wie er sie nutzt, um die Gleichberechtigung von Schwarzen voranzutreiben. Eine brillante Studie über Politik, die eine wichtige Diskussion angestoßen hat". Der Spiegel bespricht den Film hier.

Organisationen & Aktivist*innen

Gerade in den sozialen Netzwerken können Sie vielen Aktivist*innen und Organisationen folgen.Hier können Sie weitere Ressourcen finden, spenden, Schüler*innen können verschiedene Organisationen und deren Arbeit und Themen recherchieren und vieles mehr. Die hier aufgeführten Namen und Organisationen sind natürlich nur ein minimaler Auschnitt aus der Bandbreite an Stimmen innerhalb der Bewegung, d.h. sie sind als Startpunkt für die eigene Recherche zu verstehen. 

  • Die offizielle Webseite von Black Lives Matter finden Sie hier. Hier finden sich viele weitere Ressourcen, zum Beispiel auch "#TalkAbout Trayvon: A Toolkit for White People". 
  • Know Your Rights Camp: "Our mission is to advance the liberation and well-being of Black and Brown communities through education, self-empowerment, mass-mobilization and the creation of new systems that elevate the next generation of change leaders." Die Webseite findet sich hier.
  • The Innocence Project: "We exonerate the innocent through DNA testing and reform the criminal justice system to prevent future injustice." Die Webseite und weitere Informationen sind hier zu finden.
  • Rachel Cargle. Die Autorin und Aktivistin wird hier vom Washington Post Magazine vorgestellt, mehr über ihre Arbeit und ihre Kurse erfährt man auf ihrer Webseite.
  • Alicia Garza "is an Oakland-based organizer, writer, public speaker and freedom dreamer who is currently the Special Projects Director for the National Domestic Workers Alliance, the nation’s leading voice for dignity and fairness for the millions of domestic workers in the United States. Garza, along with Opal Tometi and Patrisse Cullors, also co-founded the Black Lives Matter network, a globally recognized organizing project that focuses on combating anti-Black state-sanctioned violence and the oppression of all Black people." Ihre Webseite findet sich hier.
  • Ericka Hart: "M.Ed., D/s, pronouns: she/they, is a black queer femme activist, writer, highly acclaimed speaker and award-winning sexuality educator with a Master’s of Education in Human Sexuality from Widener University." Webinare zum Thema "Racial and Social Justice" finden sich hier; auch können wir als Einstieg dieses Interview mit Forbes empfehlen. 

Hinweis: Viele der Aktivist*innen und Organisationen sind auch in erster Linie in den sozialen Medien, hier vor allem Twitter und Instagram, aktiv. Gerade für Schüler*innen bieten sich hier viele Möglichkeiten, auf "ihren" Kanälen zu lernen.

Podcasts (in englischer Sprache)

  • 1619 von der New York Times: "An audio series on how slavery has transformed America, connecting past and present through the oldest form of storytelling." Die einzelnen Folgen finden Sie hier.
  • Code Switch von NPR: "Remember when folks used to talk about being "post-racial"? Well, we're definitely not that. We're a multi-racial, multi-generational team of journalists fascinated by the overlapping themes of race, ethnicity and culture, how they play out in our lives and communities, and how all of this is shifting." Den Podcast finden Sie hier.
  • Intersectionality Matters (Kimberlé Crenshaw): Den Podcast zum Thema "intersectionality" findet sich hier.
  • Pod Save the People: "On Pod Save the People, organizer and activist DeRay Mckesson explores news, culture, social justice, and politics with fellow activists Brittany Packnett Cunningham and Sam Sinyangwe, and writer Dr. Clint Smith. They offer a unique take on the news, with a special focus on overlooked stories and topics that often impact people of color." Den Podcast gibt es hier

Wenn wir über Rassismus in den USA sprechen, müssen wir natürlich auch über Rassismus in Deutschland und Europa sprechen. Daher legen wir Ihnen auch folgende Organisationen, Aktivist*innen und Inhalte ans Herz:

  • "Die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland Bund e.V. ist ein gemeinnütziger, eingetragener Verein. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht die Interessen Schwarzer Menschen in Deutschland zu vertreten und für Gerechtigkeit in der Migrationsgesellschaft einzustehen." Mehr über den Verein und dessen Arbeit erfahren Sie hier.

  • "Das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V. (IDA) wurde 1990 auf Initiative von demokratischen Jugendverbänden in der Bundesrepublik Deutschland gegründet. Es fungiert als Dienstleistungszentrum, das in den Themenfeldern Rassismus(kritik), Rechtsextremismus, Antisemitismus, rassismuskritische oder interkulturelle Öffnung, Diversität, Diskriminierungskritik und Migrationsgesellschaft informiert, dokumentiert, berät und qualifiziert." Mehr über die Arbeit von IDA erfahren Sie hier

  • "Seit ihrer Gründung 1998 ist es das Ziel der Amadeu Antonio Stiftung, eine demokratische Zivilgesellschaft zu stärken, die sich konsequent gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus wendet." Weitere Informationen über die Arbeit der Stiftung und weitere Ressourcen finden Sie hier.

  • Buch: "Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten." (Alice Hasters) Die Journalistin und Autorin befasst sich mit dem Thema Rassismus in Deutschland und teilt eindringlich ihre persönlichen Erfahrungen. Wir empfehlen Ihnen auch dieses Interview aus der ZEIT mit der Autorin: "Viele verbinden Rassismus sofort mit Nationalsozialismus oder Neonazis und damit möchte natürlich niemand assoziiert werden. Viele Menschen haben zwar einerseits verstanden, dass Rassismus in unserer Gesellschaft ein großes Problem ist, aber wollen nicht zugeben, dass gerade weiße Menschen bis heute von einem rassistischen System profitieren." Mit der TAZ sprach Alice Hasters auch in einem Podcast über das Thema.

  • Podcast: Der WDR hat einen Podcast mit fünf Folgen zum Tod von Oury Jalloh veröffentlicht. "Ein Asylbewerber aus Afrika verbrennt 2005 im Polizeigewahrsam. Der an Händen und Füßen Gefesselte habe sich selbst angezündet, behaupten die Beamten. 15 Jahre lang scheitert die Justiz trotz mehrfacher Anläufe daran, den Fall aufzuklären - und macht ihn damit zum Politikum." Den Podcast finden Sie hier.

  • Gastbeitrag von Sabine Mohamed auf Diversity, Arts, Culture zum Begriff "Schwarz". Ein wichtiger Text, der zudem noch viele weitere Literaturempfehlungen enthält. Den Text finden Sie hier. "Der Begriff Schwarz wird oft als Selbstbezeichnung von Menschen afrikanischer und afro-diasporischer Herkunft, schwarzen Menschen, Menschen dunkler Hautfarbe und people of colo(u)r gewählt. Das großgeschriebene „S“ wird bewusst gesetzt, um eine sozio-politische Positionierung in einer mehrheitlich weiß dominierten Gesellschaftsordnung zu markieren und gilt als Symbol einer emanzipatorischen Widerständigkeitspraxis." 

  • Das Buch von Tupoka Ogette: "Exit Racism". Das Buch erschien 2017 und befindet sich mittlerweile in der 6. Auflage. "Tupoka Ogette zeichnet darin die Entstehungsgeschichte des Rassismus, mit besonderem Blick auf Deutschland, nach und erklärt die fast unsichtbaren rassistischen Strukturen, die sich in unserem Denken und Handeln festgesetzt haben. Das Buch soll möglichst viele Menschen mit auf eine rassismuskritische Reise nehmen." Das Buch (auch als Hörbuch) sowie gute weiterführende Materialien finden Sie hier.