Bericht von Melanie Müller
Am 5. Juli fand das dritte Atlantische Forum dieses Sommersemesters in Zusammenarbeit mit dem Fachgebiet Politikwissenschaft II der TU Kaiserslautern und der Atlantischen Akademie statt, dieses Mal zum Amerikanischen Exzeptionalismus.
Nach einem einleitenden Grußwort von Prof. Dr. Jürgen Wilzewski vom Fachgebiet Politikwissenschaft II und Dr. David Sirakov von der Atlantischen Akademie stellte Lukas D. Herr, M.A., von der TU Kaiserslautern den knapp 60 Interessierten den aktuellen Stand seiner Arbeit zum Amerikanischen Exzeptionalismus vor.
Herr erläuterte den Ursprung des Begriffs, der zurückgeht auf John Winthrop und die berühmte Trope „city upon a hill“, über die Tradierung des Begriffs durch John Quincy Adams und Theodore Roosevelt, der schon 1904 die USA als internationale Ordnungsmacht darstellt. Er entwickelt hierfür eine Typologie von Handlungsimperativen, die als Werkzeug zur Erklärung außenpolitischer Entscheidungen genutzt wird. Besonderes Augenmerk legte Lukas D. Herr dabei auf Präsident Barack Obama und seine Rolle als Strategic Narrator, beispielsweise bei der Legitimierung der Luftattacken auf Libyen (2011) und den IS (2014 und 2015).
Amerikanischer Exzeptionalismus, so zeigte der Referent, mobilisiert die Öffentlichkeit und trägt zur Legitimierung und zum Transport der Entscheidungen des Präsidenten bei – also durchaus mehr als just cheap talk.