Atlantisches Forum: Multilateralismus ohne Amerika? Mythos, Realität und Antworten auf Trump 2.0

Projektnummer:

25-0603

Referent:

Dr. Tim Heinkelmann-Wild, LMU München

Datum:

Dienstag, 03. Juni, 18.00 Uhr

Ort:

RPTU, Geb. 57, Raum 208/210 (Rotunde) 

Zielgruppe:

alle Interessierten

Partner:

Politikwissenschaft, RPTU Kaiserslautern-Landau

Beschreibung:

Die USA und ihre europäischen Partner haben multilaterale Institutionen gegründet und unterhalten, welche die sogenannte „Liberale Internationale Ordnung“ (LIO) untermauern, wie die Vereinten Nationen, die NATO und die Welthandelsorganisation. Doch die LIO und die transatlantische Partnerschaft, die sie unterstützte, geraten unter Druck, wenn sich die USA wie unter der ersten Regierung Donald Trumps von multilateralen Institutionen abwenden. Was können wir von Trump 1.0 über die künftige Abkehr der USA vom Multilateralismus und seine Folgen lernen? Der Vortrag räumt mit vier verbreiteten Mythen über Trumps erste Amtszeit auf: Erstens ist der Rückzug der USA aus multilateralen Institutionen kein vollkommen neues, Trump-spezifisches Phänomen, sondern der Höhepunkt einer historischen Entwicklung. Zweitens waren die Entscheidungen zur Beendigung der US-Unterstützung für multilaterale Institutionen unter Trump 1.0 nicht irrational oder erratisch, sondern folgten einem strategischen Kalkül. Drittens waren die unter Trump 1.0 verlassenen Institutionen keineswegs zum Scheitern verurteilt, sondern zeigten sich oft resilient. Schließlich wurde das von den USA hinterlassene Macht-Vakuum nicht durch revisionistische Mächte wie China gefüllt, sondern durch europäische Regierungen und die EU.

Aus dieser Analyse ergeben sich zwei grundsätzliche Handlungsoptionen für Deutschland und Europa: Trump 2.0 mit Zugeständnissen in multilateralen Institutionen zu halten oder diese zu verteidigen und wo nötig für die USA einzuspringen.

Die Veranstaltungen der Reihe Trump 2.0 - Was passiert in den USA? beschäftigen sich mit den Auswirkungen der zweiten Amtszeit von Donald Trump innerhalb und außerhalb der USA.

Referent

Dr. Tim Heinkelmann-Wild

ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft des Lehrstuhls für Global Governance und Public Policy an der LMU München. Von Mai - Juli 2025 ist er zudem Visiting Scholar am Department of Politics and International Studies (POLIS) an der University of Cambridge. Seine Doktorarbeit “After Exit: Alternative Leadership and Institutional Resilience after Hegemonic Withdrawal” wurde mit “summa cum laude” an der LMU Munich ausgezeichnet und erhielt den John McCain Dissertation Award of the Munich Security Conference 2025. Seine Forschungsgebiete beinhalten die Institutional contestation by established powers, indirect warfare und IO blame games. Mehr Informationen zu seiner Arbeit erhalten Sie hier.