22-016
Johanna Panagiotou, M.A. (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Mittwoch, 16. März 2022, 18.00 Uhr
Online via ClickMeeting
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Science and Innovation Alliance Kaiserslautern
Diese Veranstaltung findet mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amts statt.
Im "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" scheint es für alle die Freiheit zu geben, ambitionierte Pläne zu schmieden und umzusetzen. Diesen amerikanischen Traum schien auch Elizabeth Holmes zu leben, die mit ihrem 2003 gegründeten Startup Theranos als erste Frau der US-Geschichte das Silicon Valley und die Börse eroberte. Schnell wurde sie zur jüngsten Selfmade-Milliardärin der Welt und als Anführerin einer medizinischen Revolution gepriesen. Zu Beginn dieses Jahres sah sich die "nächste Steve Jobs“ mit mehreren Strafanzeigen und bis zu 20 Jahren Haft konfrontiert - der amerikanische Traum war geplatzt. Die Angeklagte habe Investor*innen und Politiker wie etwa Bill Clinton, James Mattis (ehemaliger General des US-Marine Corps) und Henry Kissinger hinters Licht geführt, da sich ihr Unternehmen und dessen Forschung als einer der größten Betrugsfälle der amerikanischen Gegenwart entpuppte. Das Versprechen, durch eine neuartige Technologie Krankheiten wie Krebs anhand von nur einem Blutstropfen frühzeitig zu erkennen, stellte sich als unmöglich heraus.
Im Rahmen des Women's History Month wirft Johanna Panagiotou, M.A. von der Universität München in ihrem Onlinevortrag einen kritischen Blick auf den Fall Elizabeth Holmes und ergründet die Frage, welche Strategien die Unternehmerin einsetzte, um ihr hochstaplerisches Startup zum Erfolg zu führen. Dabei widmet sie sich speziell geschlechtsspezifischen Merkmalen der Ausübung von Macht und analysiert diese in einem historischen Kontext.
Mit der Reihe Let's Talk America werfen wir einen Blick in die USA und beschäftigen uns mit verschiedenen Themen rund um Kultur, Gesellschaft, Geschichte und Politik des Landes.
promoviert an der Ludwig-Maximilians-Universität München (Amerikanische Kulturgeschichte und Transatlantische Studien) und ist Mitglied des LMUexcellent-Mentoring-Programms für Nachwuchswissenschaftlerinnen. In ihrer Doktorarbeit beschäftigt sie sich mit transnationalen Frauenbiographien im Kalten Krieg. Sie ist Herausgeberin im wissenschaftlichen Verlag Büchner, hat einen Master in der Kommunikationspsychologie (mit Auszeichnung), spricht fünf Sprachen, engagiert sich in verschiedenen wissenschaftlichen Initiativen, unterrichtet an Instituten für Erwachsenenbildung und referiert über gesellschaftspolitische Themen. Vor der Promotion hat sie sich einen Namen als Leiterin von Literaturprojekten und Verlegerin zweisprachiger Publikationen gemacht.