Bericht über die Tätigkeit der Atlantischen Akademie im Jahr 2017

Dr. David Sirakov, Direktor

Der für viele überraschende Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen mit dem Sieg Donald J. Trumps und der Start der neuen Administration haben die Arbeit der Atlantischen Akademie in diesem Jahr sehr stark geprägt.

In einer Vielzahl von Veranstaltungen haben wir uns den ersten Wochen und Monaten der neuen US-Regierung gewidmet und sind auf Spurensuche nach Politikinhalten gegangen. Es gab und gibt eine weit verbreitete Skepsis bis hin zu Ablehnung gegenüber dem neuen US-Präsidenten. Eine Studie des Pew Research Center aus dem Juni dieses Jahres zeigt dies eindrücklich. 2016 hatten noch etwa 77 Prozent der Befragten in den europäischen Partnerstaaten Vertrauen in den US-Präsidenten. Dies fiel im laufenden Jahr um 60 Punkte auf nunmehr leidglich 17 Prozent. Zugleich sank die positive Sicht auf die USA erfreulicherweise nicht im gleichen Maße (2016: 64 Prozent; 2017: 48 Prozent).[1]

Diese beiden Befunde können wir aufgrund unserer diesjährigen Arbeit weitestgehend bestätigen. Während sich die Haltung gegenüber der Trump-Administration ob ihrer personellen wie politischen Entscheidungen zumeist in Unverständnis und Ablehnung äußert, ist das Interesse an den USA, ihrer Innen- wie Außenpolitik ungebrochen. Mithin erweist sich die Arbeit der Atlantischen Akademie gerade in Zeiten einer vermeintlich unberechenbaren Administration sowie eines angespannten transatlantischen Verhältnisses als wichtiger denn je. Einen Gegenpol zu den auf den höchsten Ebenen belasteten transatlantischen Beziehungen bietet dagegen der stetig enger werdende Austausch zwischen Rheinland-Pfälzer*innen und Amerikaner*innen in unserem Bundesland insbesondere im Rahmen des Drittmittelprojekts „Willkommen in Rheinland-Pfalz! Unsere Nachbarn aus Amerika“ (WiR!).

Aber auch über die nahezu stündlichen Neuigkeiten aus der Trump-Administration hinaus befassten wir uns in diesem Jahr mit einer Vielzahl an Themen entlang unserer programmatischen Ausrichtung Begegnung - Bildung - Beratung. Hierzu zählten u.a. die Problematik der häuslichen Gewalt, die innere Verfasstheit der USA und die Rolle von Minderheiten und der Bürgerrechte, die Herausforderungen durch populistische Bewegungen für die USA und Europa, der Anti-Amerikanismus in Deutschland, aber auch die Möglichkeiten des social entrepreneurship, die Rolle der LGBTIQ-Bewegung[2] in den USA und die Geschichte, Gegenwart und Zukunft des US-Gesundheitssystems.

Bei diesen Programmen konnten wir sehr von der Aufnahme in das Netzwerk der Deutsch-Amerikanischen Institute und den damit verbundenen Speaker-Programmen der US-Botschaft, des US-Generalkonsulats in Frankfurt und der Initiative German American Institutes profitieren. In diesem Rahmen hatten wir 2017 Gelegenheit, insgesamt fünfzehn amerikanische Referent*innen in unseren Programmen nach Rheinland-Pfalz zu bringen.

Im kulturellen Bereich haben wir in diesem Jahr die Ausstellung der Kunstschüler der Department of Defense Dependent School in Zusammenarbeit mit der Overseas Art Education Association sowie eine Veranstaltung zu den Nationalparks in den USA ausgerichtet und zudem den Nationalpark Hunsrück-Hochwald bei der Organisation seiner zweiten Jubiläumsveranstaltung unterstützt.

Ein Höhepunkt des auslaufenden Projektjahres hatte dann wieder mit der Trump-Administration zu tun und thematisierte eine erste Zwischenbilanz nach 100 Tagen. Über 200 Gäste folgten der Einladung in das Hilton Hotel Mainz zu einer von HR-Journalistin Isabel Reifenrath moderierten Podiumsdiskussion mit dem Journalisten Dr. Christoph von Marschall, dem US-Vertreter der Friedrich-Naumann-Stiftung Claus Gramckow und dem Direktor der Atlantischen Akademie, Dr. David Sirakov.


[1] Vgl. Zu den Zahlen die Website des Pew Research Center

unter www.pewresearch.org fact-tank/2017/06/26/around-the-world-favorability-of-u-s-and-confidence-in-its-president-decline/.

[2] LGBTIQ steht im Englischen für Lesbian, Gay, Bisexual, Trans, Intersex, Queer.

Breites Veranstaltungsangebot und großes Interesse

Im ablaufenden Projektjahr 2017 hat die Atlantische Akademie bislang 63 Projekte durchgeführt (Stand: 5. Dezember 2017), davon fünf Workshops, zwei Fachtagungen, eine Ausstellung, zahlreiche Seminare, Podiumsdiskussionen sowie unser Projekt „Willkommen in Rheinland-Pfalz!“. Damit haben wir 3.417 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erreicht. In der Geschichte der Atlantischen Akademie ist dies die höchste Teilnehmerzahl außerhalb von Präsidentschaftswahljahren (siehe Abbildung). Ohne Schulworkshops wurden von der Atlantischen Akademie in diesem Jahr 58 Projekte durchgeführt. Uns gelingt es dabei auch weiterhin, die Einzelkosten der Projekte niedrig zu halten.

Die PfalzAkademie Lambrecht wurde zwei Mal für unsere Veranstaltungen genutzt. Neben unserer Summer School zu den USA in der Ära Trump waren wir auch mit der Sektionstagung der Politikwissenschaftler*innen in der Deutschen Gesellschaft für Amerikastudien zu Gast.

Unsere Kooperationspartner

An der Erkenntnis, dass sich ausgezeichnete politische Bildungsarbeit in der heutigen Zeit nur mit Kooperationen und durch die Verteilung der Herausforderungen auf breiten Schultern realisieren lässt, hat sich auch 2017 nichts geändert. Die Atlantische Akademie arbeitete in der Konzeption, Organisation und Durchführung von Projekten im noch laufenden Programmjahr mit 46 Kooperationspartnern zusammen. Zu den wichtigsten zählten die US-Botschaft, das US-Generalkonsulat Frankfurt/Main, verschiedene Einrichtungen der Technischen Universität (TU) Kaiserslautern, das Weiterbildungszentrum Ingelheim und das Europa Direkt Informationszentrum Kaiserslautern.

Unter anderem mit Campus Kultur der TU Kaiserslautern, der Industrie- und Handelskammer Koblenz, dem Institut für unternehmerisches Handeln der Hochschule Mainz und der Gründungsinitiative Rheinland-Pfalz haben wir neue Kooperationspartner gewinnen können.

Auch für das Jahr 2017 konnten Förderungen durch die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) sowie die Landeszentralen für politische Bildung in Hessen und Rheinland-Pfalz beantragt und erhalten werden. Nachdem wir uns im vergangenen Jahr erfolgreich für einen umfangreichen Grant der US-Botschaft für Projekte und Infrastrukturmittel beworben haben, wurde unserem Antrag auch für das laufende US-Fiskaljahr von Oktober 2017 bis September 2018 stattgegeben.

Themen und Impressionen

Um Ihnen einen Ausschnitt der vielen Facetten unserer Projekte zu bieten, hier ein paar Themen und Impressionen.

Die Atlantische Akademie (AA) startete in das Programmjahr 2017 mit der Reihe „Atlantisches Forum“, die in Kooperation mit der Politikwissenschaft II der TU Kaiserslautern durchgeführt wird. Im ersten Forum widmete sich Dr. Steffen Hagemann von der TU Kaiserslautern ‬‬‬der Frage nach Solidarität mit Israel und den amerikanisch-israelischen Sonderbeziehungen. Mit den insgesamt sechs Foren erreichten wir 358 Interessierte und damit durchschnittlich 60 pro Forum. Weitere Themen waren das US-amerikanische Mediensystem und die Krise der Demokratie (Dr. Curd Knüpfer, FU Berlin), die Beziehungen zwischen der Türkei und den USA (Dr. Hakan Akbulut, Universität Wien), die Polarisierung im US-Kongress (Prof. Sean Theriault, University of Texas, Austin), Journalismus und Medien in Trumps Zeiten (Prof. Damian Radcliffe, University of Oregon, Eugene) und Nordkorea und die USA (Dr. Alexandra Sakaki, SWP Berlin).

In Zusammenarbeit mit der Fridtjof-Nansen-Akademie Ingelheim, der Hessischen Landeszentrale und dem US-Generalkonsulat Frankfurt/Main widmete sich die AA der afroamerikanischen Geschichte und Gegenwart in der politischen Kultur der USA. Auf dieser Veranstaltung konnten wir Dr. Melanye Price von der Rutgers University begrüßen, die ebenfalls auf einer Kooperationsveranstaltung mit der Landeszentrale für politische Bildung in Mainz zum Thema „The Race Whisperer: Ba-rack Obama and the Political Use of Race“ sprach.

Gemeinsam mit der Deutschen Vereinigung für politische Bildung Rheinland-Pfalz führten wir ein Lehrerseminar zum Thema „Gegenwart und Zukunft der US-Außen– und Sicherheitspolitik“ durch. Dabei stand neben interessanten Vorträgen zu den institutionellen und ideellen Grundlagen amerikanischer Außen- und Sicherheitspolitik auch eine Exkursion zur Ramstein Air Base auf dem Programm.

Beim Auftakt unserer erfolgreichen Reihe Brownbag Luncheon on Entrepreneurship standen die Chancen und Herausforderungen für Unternehmerinnen im digitalen Zeitalter im Mittelpunkt. Prof. Melissa S. Fisher von der New York University zeigte eindrücklich, warum trotz eines unerschöpflichen kreativen Potenzials von Frauen in innovativen Industriebereichen die Mehrheit der Start-ups weiterhin von Männern gegründet werden und welche Veränderungen für eine Verbesserung des unternehmerischen Umfelds notwendig sind.

Angesichts der Erfolge populistischer Bewegungen, Kandidaten und Parteien in den USA und Europa sprach der Direktor der AA, Dr. Sirakov, auf einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Europa Direkt Informationszentrum Kaiserslautern über die Herausforderungen dieser Entwicklung. Wie sehr das Thema die Kaiserslauterer umtreibt, zeigte die große Resonanz dieser Veranstaltung.

Mit mehr als 200 interessierten Bürger*innen war unsere Podiumsdiskussion unter dem Titel „Wo bleibt der Deal, Mr. Trump? Eine Bilanz der ersten 100 Tage“ im Hotel Hilton Mainz die am besten besuchte Einzelveranstaltung des Jahres. Den holprigen Start der Trump-Administration versuchten Dr. Christoph von Marschall, Journalist der Tageszeitung, Claus Gramckow von der Friedrich-Naumann-Stiftung Washington, D.C., und Dr. David Sirakov von der AA einzuordnen. Durch den Abend führte Isabel Reifenrath vom Hessischen Rundfunk.

Seit dem Amtsantritt Donald J. Trumps geben die US-Außenpolitik und die Perspektiven für die transatlantischen Beziehungen immer wieder Anlass zur Sorge. Umso wichtiger war es, dass der US-Generalkonsul in Frankfurt, James W. Herman, nach Kaiserslautern kam und auf einer Veranstaltung in Kooperation mit der Europa-Union Kaiserslautern, der Volkshochschule Kaiserslautern und dem Europa Direkt Informationszentrum Kaiserslautern zu eben diesem Thema sprach. Und das in deutscher Sprache.

Die Beziehungen zu den USA, die Idee des Westens und das Verhältnis zu Russland waren auf einer Veranstaltung mit der Landeszentrale für politische Bildung Thema. Dr. Michael Kimmage von der Catholic University of America in Washington, D.C., formulierte in der Veranstaltung Szenarien für das zukünftige Verhältnis im transatlantischen Raum und zu Russland und resümierte: „Transatlantische Einigkeit ist zentral für die zukünftigen Beziehungen des Westens mit Russland“.

Passend zu den aktuellen Entwicklungen und der Abstimmung über die Ehe für Alle in Deutschland gab uns Prof. Martin Lüthe vom John F. Kennedy-Institut der FU Berlin einen spannenden Einblick in die Geschichte der LGBTIQ-Bewegung in den USA. Neben wichtigen Erfolgen und Ereignissen der LGBTQ-Community in den USA wie bspw. der Stonewall-Aufstand im Sommer 1969, die Abschaffung von „Don’t Ask, Don’t Tell“ im amerikanischen Militär 2011 und die Bestätigung der gleichgeschlechtlichen Ehe durch den Supreme Court im Jahr 2015 wurden ebenso die bevorstehenden Herausforderungen für die Bewegung unter Präsident Trump thematisiert.

Das Flaggschiff der Atlantischen Akademie, die Summer School, widmete sich in diesem Jahr der Frage, ob wir es mit einer beispiellosen Präsidentschaft zu tun haben. In intensiven fünf Seminartagen diskutierten die Teilnehmer*innen Politikinhalte des neuen Präsidenten und deren Auswirkungen auf die US-Innen- und Außenpolitik. Im Gegensatz zu vielen Nachrichten aus dem Weißen Haus überraschte es nicht, dass die Summer School deutlich vor der Anmeldefrist ausgebucht war. Die finanzielle Unterstützung der US-Botschaft ermöglichte es uns in diesem Jahr sogar, mehr Teilnehmer*innen zuzulassen als in den vergangenen Jahren.

Wie berechenbar ist der amerikanische Partner? Diese Frage stand im Zentrum unseres 20. Atlantischen Sommers in Bad Neuenahr/Ahrweiler. Das Tages­seminar beschäftigte sich im Einzelnen mit der Außen- und Sicherheitspolitik unter Präsident Trump, den trans­at­lantischen Handelsbeziehungen sowie den gemeinsamen Herausforderungen im transatlantischen Raum im Zeitalter von Fake News und sozialen Medien.

Nicht nur die Wahlen in den USA sind interessant für das deutsche Publikum. Die diesjährige Bundestagswahl weckte natürlich auch das Interesse vor allem der Amerikaner*innen, die in unserem Bundesland leben. Um ihnen einen Einblick in das deutsche politische, Parteien- und Wahlsystem zu geben, luden wir zu einer englischsprachigen Veranstaltung unter dem Titel „Parties, Candidates, Issues. Germany in an Election Year“ ein.

Mit großzügiger Unterstützung der US-Botschaft konnte die AA und das Projekt WiR! eine Vortragsreihe mit Stationen in Ramstein, Baumholder und Speicher durchführen. Gordon Friedrichs von der Ruprecht-Karls Universität Heidelberg gewährte einen Einblick in die grundlegenden innenpolitischen und gesellschaftlichen Faktoren für die Gestaltung und Legitimierung der US-amerikanischen Außen- und Sicherheitspolitik. Hierbei wurde vor allem die seit Jahrzehnten zunehmende Polarisierung in den USA als entscheidende Triebfeder des sich im Wandel befindlichen außenpolitischen Rollenverständnisses unter der Präsidentschaft Trumps festgestellt.

Trotz oder gerade aufgrund der Niederlage von Hillary Clinton im US-Wahlkampf 2016 ist die amerikanische Frauenbewegung aktuell sichtbarer, lauter und aktiver als sie es unter der Amtszeit von Barack Obama je war. In unserem Seminar „Shattered Ceiling? Frauen in der amerikanischen Politik“ diskutierten die überwiegend jungen Schülerinnen zwei Tage lang über die Repräsentation von Frauen in der Politik, Feminismus in amerikanischen Serien, strittige gesellschaftliche Themen wie Abtreibung und über die neusten Entwicklungen in der Frauenbewegung. Insgesamt elf Teilnehmerinnen und vier Referentinnen tauschten sich nicht nur über die Lage in den USA aus, sondern zogen auch verstärkt Parallelen zu der Entwicklung der Frauenbewegung und zu feministischen Themen in Deutschland. Durch eine Förderung des US-Generalkonsulats konnte die Teilnahme von zehn Interessierten unterstützt werden.

Im Zuge des Deutsch-Amerikanischen Tages, den wir in diesem Jahr gemeinsam mit dem 10-jährigen Geburtstag des Docu Center Ramstein und in Kooperation mit dem Deutsch-Amerikanischen Internationalen Frauenclub feierten, wurden drei Freiwillige durch den Koordinator des WiR!-Projekts John Constance und dem Direktor der AA Dr. David Sirakov für ihr Engagement ausgezeichnet.

Einen interessanten Einblick in die Geschichte, Entwicklung und Gegenwart des Gesundheitssystems in den USA gab William Pierce, Direktor von APCO International und ehemaliger Sprecher des US-Gesundheitsministeriums unter Präsident George W. Bush. Das Programm wurde durch die US-Botschaft ermöglicht und fand im Obama Institute for Transnational American Studies an der Universität Mainz statt.

Einen äußerst spannenden Einblick in die Vorgehensweise von Geheimdiensten der Mitgliedsstaaten des Warschauer Pakts und die Lehren, welche die heutigen russischen Geheimdienste offenkundig gezogen haben, bot Laura Daniels vom Global Public Policy Institute in Berlin. Gemeinsam mit der Public Affairs Abteilung des Hauptquartiers der US-Luftstreitkräfte lud die AA zu einer Vortragsveranstaltung zum Thema „Shielding Democracies from Outside Interference“ auf der Ramstein Air Base, die das Interesse von 80 Angehörigen der US- und NATO-Streitkräfte weckte.

Die Mitarbeiter der Atlantischen Akademie - Gefragte Expertise

Die Mitarbeiter der Atlantischen Akademie waren auch in diesem Jahr gefragte Referenten und Diskutanten in Sachen USA und transatlantische Beziehungen.

Der Direktor referierte u.a. in Stromberg, Koblenz, Mainz, Langenlonsheim und anlässlich des Parlamentarischen Abends des Deutschen Journalisten-Verbands, Bezirksverband Pfalz, in Neustadt zum Thema „Beispiellos. Ursachen und Folgen der US-Präsidentschafts- und Kongresswahlen und zu den transatlantischen Beziehungen“ sowie auf der European Spring Academy 2017: The EU and its Relations to the US der Europäische Akademie Otzenhausen zur Geschichte, Gegenwart und Zukunft der transatlantischen Beziehungen. Dr. Sirakov hielt zudem eine Keynote zur Feier des 4. Juli des Obama Institute for Transnational American Studies mit dem Titel „The Rise and Challenges of Authoritarian Populism in Europe and the U.S.”. Darüber hinaus nahm er an Podiumsdiskussionen zur Präsidentschaft Donald J. Trumps und der Zukunft der transatlantischen Beziehungen teil. Letzteres u.a. bei der Jahrestagung der Clausewitz-Gesellschaft in Hamburg und dem Jahrestreffen der Europäischen Volkspartei (EVP) in Wicklow/Irland.

Die Bildungsreferentin Sarah Wagner sprach auf einem South Carolina-Reisevorbereitungsseminar des Pädagogischen Landesinstituts in Speyer zu „Palmetto Politics“ sowie auf einem Seminar des Weiterbildungszentrums Ingelheim über die Einwanderungspolitik der Trump-Administration.

Sonderprojekt „Willkommen in Rheinland-Pfalz! - Unsere Nachbarn aus Amerika“

Nachdem die Atlantische Akademie Rheinland-Pfalz e.V.  im Jahr 2016 mit der konzeptionellen Durchführung des Projekts „Willkommen in Rheinland-Pfalz! Unsere Nachbarn aus Amerika“ beauftragt wurde, konnten auch bei der Fortführung des Projekts 2017 große Erfolge erzielt werden.

Im Zuge der Projektfortführung 2017 wurden englischsprachige online-basierte Projektangebote als neue Informations- sowie Interaktionskanäle auf der WiR-Website (www.welcome-to-rlp.org) weiter ausgebaut. Wir konnten damit einem Defizit an Onlineangeboten in den Kommunen für die online-affinen US-Haushalte entgegenwirken.

Mit Hilfe einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit konnten wir erfolgreich und nachhaltig US-Familien in den rheinland-pfälzischen Gemeinden erreichen, was auch die Bekanntheit der aufgebauten Projektangebote unter den Militärangehörigen steigerte. Wirkmächtige Zeichen der Unterstützung durch die US-Partner waren unter anderem die Verankerung der verschiedenen WiR!-Angebote auf den offiziellen Internetseiten der Militärstandorte und die intensive, die Projektarbeit anerkennende, Berichterstattung in einschlägigen US-Militärmedien.

Die sehr positiven Entwicklungen des Jahres 2017 gilt es im Jahr 2018 fortzuführen. Dabei steht die Weiterentwicklung und Verstetigung lokaler Aktivitäten im Mittelpunkt, um das offene deutsch-amerikanische Gemeindeleben auch weiter zu stärken. Folgerichtig wurden im Rahmen der Verstetigung und Weiterentwicklung des WiR!-Projekts 2018 weiterführende Ziele in unterschiedlichen Aktivitätsfeldern gesteckt. So soll die Zusammenarbeit mit den Projektgemeinden mit Hilfe eines Best-Practice Forum zusätzliche Synergieeffekte freisetzen. Des Weiteren werden die Erhöhung der Projektgemeindezahl und eine bessere öffentlichkeitswirksame Vermarktung lokaler Integrationsmaßnahmen angestrebt. Mit Blick auf die Ausgestaltung der Kooperation mit den US-Partnern, streben wir die Aufnahme der Bewerbung von WiR!-Maßnahmen in den institutionalisierten Informationsprozess des Militärs an. Im Bereich der Online-Angebote ist zudem die Weiterentwicklung der WiR!-Website, eine Reichweitenvergrößerung auf Facebook (@WelcometoRLP) sowie der Aufbau und die Nutzung eines Instagram-Accounts vorgesehen.

Publikationsreihen der Atlantischen Akademie

Bereits im vergangenen Jahr begleitete die Akademie mit der Online-Reihe „The Atlantic Academy’s Road to the U.S. Elections“ im Rahmen der „Atlantischen Themen“ die innen-, außen- und wirtschaftspolitischen Entwicklungen in den USA. In diesem Jahr widmeten wir uns in zwei Ausgaben Zwischenbilanzen der Trump-Administration nach 100 und 200 Tagen. Darin wurden der Allgemeinzustand der neuen Regierung, die Entwicklungen im Obersten Gerichtshof, die Energiepolitik, die zivil-militärischen Beziehungen und die außenpolitische Vertrauenskrise analysiert.

Soziale Netzwerke und unsere Website. Die Atlantische Akademie in der digitalen Welt

Auch in diesem Jahr wurde das Engagement der Atlantischen Akademie in den sozialen Netzwerken wie Twitter (@AtlantAkademie) und Facebook (@AtlantischeAkademie) weitergeführt und ausgebaut. Die Zahl derjenigen, die unseren Kanälen folgen, ist weiter gestiegen. Die zentrale Stellung, die Twitter in der Kommunikation des amtierenden US-Präsidenten einnimmt, sorgte auch für eine größere Aufmerksamkeit unserer Online-Arbeit. Die Rheinpfalz berichtete hierüber und über unsere Social-Media-Koordinatorin Sarah Wagner in einem umfangreichen Artikel. Um noch besser ein jüngeres Publikum mit Eindrücken unserer vielfältigen Arbeit anzusprechen, sind wir seit diesem Jahr auch auf Instagram (atlantischeakademie) vertreten.

Unsere Website in neuem Design erfreut sich großer Beliebtheit. Durch die Ausstattung mit einer Statistikfunktion sind wir nunmehr in der Lage, unsere Projektwerbung zu evaluieren und damit effizienter zu gestalten. Seit Start des Statistikmoduls im März 2017 haben etwa 9.000 Interessierte mit über 25.000 Klicks unsere Website besucht. Seit der Freischaltung unserer englischsprachigen Website stöbern nun auch vermehrt Amerikaner*innen durch die verschiedenen Angebote der Akademie.

Die besondere Stellung der Atlantischen Akademie in den verschiedenen Amerikanetzwerken in Deutschland ermöglicht es uns, immer wieder herausragende Referent*innen nach Rheinland-Pfalz zu holen. Um ausgewählte Vorträge einem noch breiteren Publikum zur Verfügung zu stellen, werden wir im neuen Jahr unseren YouTube-Kanal starten. Dort werden dann Videos verschiedener Präsentationen verfügbar sein. Den Auftakt wird Damian Radcliffe, Carolyn S. Chambers Professor in Journalism an der University of Oregon, mit seinem Vortrag „Journalism and the Media in the Age of Trump“ geben.

Pressearbeit der Atlantischen Akademie

Die im vergangenen Jahr im Zuge der Präsidentschafts- und Kongresswahlen in den USA umfangreiche mediale Aufmerksamkeit hat sich auch in diesem Jahr fortgesetzt.

Im Bereich der Printmedien erschienen mehrere Interviews mit dem Direktor und der Bildungsreferentin sowie auf solchen Interviews basierende Hintergrundberichte in der Rheinzeitung, dem Trierischen Volksfreund, der Rheinpfalz, dem Mannheimer Morgen, der Allgemeinen Zeitung Mainz, in verschiedenen dpa-Meldungen sowie den Nachrichtenportalen von web.de und gmx.de. Radio und Fernsehsender wie der Südwestrundfunk und das ZDF (Logo! Kindernachrichten) führten ebenfalls Interviews mit Dr. Sirakov.

Neue Herausforderungen und Chancen für die Atlantische Akademie

Erneut liegt ein erfolgreiches Programmjahr nahezu hinter uns und die Ziele für das kommende Jahr sind gesetzt.

Für das kommende Programmjahr sind bislang 46 Projekte vorgesehen, in denen wir natürlich neben kulturellen, gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Themen ein besonderes Augenmerk auf die Trump-Administration, ihre innen-, außen- und sicherheitspolitischen Entscheidungen legen werden. Dabei wird es um eine Bilanz nach einem Jahr im Januar ebenso gehen wie um Einschätzungen zu den Zwischenwahlen im November. Wir hoffen dabei, dass das Interesse an den USA in der rheinland-pfälzischen Bevölkerung weiterhin auf hohem Niveau bestehen bleiben wird, auch und gerade aufgrund der großen US-Präsenz in unserem Bundesland. Jedoch stellen mögliche weitere Belastungen im transatlantischen Verhältnis eine sehr große Herausforderung für Institutionen wie die Atlantische Akademie dar. Dass man sich in diesen mitunter schwierigen Zeiten erst recht mit dem amerikanischen Partner beschäftigt und den transatlantischen Dialog sucht, sehen wir als unsere Kernaufgabe und Verpflichtung zugleich an.