Nachbericht: Schulkino REQUIEM FOR THE AMERICAN DREAM mit US-Regisseur Kelly Nyks

Nachbericht: Schulkino REQUIEM FOR THE AMERICAN DREAM mit US-Regisseur Kelly Nyks

Am 18. Januar 2024 hat die Atlantische Akademie Rheinland-Pfalz e.V. im Rahmen der Veranstaltungsreihe America On Screen zu einer Schulkinovorführung ins Unionkino Kaiserslautern eingeladen. Zu Gast waren etwa 50 Oberstufenschüler*innen des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums Neustadt sowie eine Delegation des Jugendparlaments Kaiserslautern. Die Veranstaltung beschäftigte sich mit der zunehmenden Konzentration von Reichtum und Macht in den USA, welche zu einer immer größer werdenden Ungleichheit innerhalb der amerikanischen Bevölkerung führt. Dabei konzentrierte sich die Kinovorführung auf den Dokumentarfilm Requiem for the American Dream des US-Regisseurs Kelly Nyks, indem sich einer der bekanntesten amerikanischen Intellektuellen, Noam Chomsky, mit dem Mythos des amerikanischen Traums auseinandersetzt.

Zu Beginn der Veranstaltung gab der persönlich anwesende Kelly Nyks eine kurze Einführung in die Thematik, hatte aber die Absicht, die Dokumentation (vorerst) für sich sprechen zu lassen. Requiem for the American Dream feierte auf mehreren Filmfestivals internationale Erfolge und wurde mehrfach ausgezeichnet. Der Film dokumentiert Interviews mit Noam Chomsky, welche über einen Zeitraum von vier Jahren aufgenommen wurden. In diesen erläutert Chomsky anhand von zehn Prinzipien, wie die Konzentration von Reichtum und Macht in den USA zur heutigen massiven Ungleichheit innerhalb der amerikanischen Bevölkerung geführt hat und wie gewährleistet wird, dass diese auch weiter existiert. Der Regisseur fasst hierbei Dokumente und Filmausschnitte der amerikanischen Geschichte zusammen, welche ein halbes Jahrhundert Politik aufzeichnen. Sie zeigen, wie tief verwurzelt das Problem der sozialen Ungerechtigkeit in der amerikanischen Geschichte ist und regen die Zuschauer*innen dazu an, für eine gerechte Zukunft einzustehen.

Anschließend an die Dokumentation, wurde den Schüler*innen die Möglichkeit geboten, dem Regisseur Fragen über den Film und seine Arbeit zu stellen. Neben Fragen zur Prognose der US-Präsidentschaftswahlen 2024 oder rückblickende mögliche Verbesserungen des Films, war es im Hinblick auf gesellschaftspolitische und filmtechnische Komplexitäten von Vorteil, Kelly Nyks als Regisseur und Emmy-nominierten Filmemacher vor Ort zu haben. Dieser gab vertiefte Einblicke in die präzise Arbeit hinter den Kulissen, welche einem Zuschauer ohne Expertise womöglich sonst nicht aufgefallen wären. So berichtete er beispielsweise von dem Aufwand, den Blickkontakt mit Chomsky durch eine Leinwand zu illustrieren und der erstklassigen Technik, welche sich hinter den Animationen verbirgt. Des Weiteren wurde aus einem soziologischen Blickwinkel darüber gesprochen, wie es möglich wäre, das Publikum des entgegengesetzten politischen Lagers zum Schauen eines solchen Films zu motivieren, um einen gesellschaftlichen Wandel zu bewirken.

Nach einer lebhaften Diskussion mit dem Regisseur gab es eine kleine Verlosung, bei welcher drei der anwesenden Schüler*innen eine Goodie-Bag der Atlantischen Akademie gewinnen konnten. Zum Abschluss der Veranstaltung gab es die Möglichkeit, Fotos mit Kelly Nyks zu machen und noch nicht bereits beantwortete Fragen zu stellen.

Zusammenfassend hat die Schulkinovorführung einen guten Einstieg in die Thematik der „Illusion“ des American Dream geschaffen. Sie zeigte auf, wie die Konzentration von Reichtum über Jahrzehnte zu einer Machtkonzentration führte, die die Kluft zwischen Arm und Reich in der amerikanischen Bevölkerung zu einem Maximum getrieben hat.

Lea-Sophie Bach & Luca Bauer, Praktikant*innen