Gründungsdirektor der Atlantischen Akademie Dr. Werner Kremp gestorben

"I go to my fathers; I welcome the shore, which crowns all my hopes, or which buries my cares." - Thomas Jefferson

Die Atlantische Akademie Rheinland-Pfalz e.V. trauert um

Dr. Werner Kremp

 Tief betroffen und in großer Trauer nehmen wir Abschied von einem großen Transatlantiker. Als Gründungsdirektor der Atlantischen Akademie hat Werner Kremp Maßstäbe für die Arbeit der politischen Bildung im transatlantischen Raum gesetzt. Seine unermüdliche Arbeit hat unsere Institution nachhaltig geprägt und wird uns unvergessen bleiben. Mit ihm verlieren wir einen bedeutenden Brückenbauer über den Atlantik.

 

Unsere Anteilnahme gilt seiner Frau Doris, seinem Sohn Holger und seiner Schwiegertochter Katrin sowie allen Verwandten und Freunden.

 

Für den Vorstand
Vorstandsvorsitzender
Thomas Linnertz

Die Geschäftstelle
Dr. David Sirakov
Sarah Wagner, M.A.
Oliver Leis

 


Geboren am 1. März 1945 besuchte Werner Kremp das Humanistische Gymnasium bei St. Stephan in Augsburg. Nach seinem Wehrdienst studierte er Politikwissenschaft, Soziologie und Zeitungswissenschaft in München und schloss sein Studium 1971 mit einer Arbeit zur Tradition der gewaltlosen Landesverteidigung in Deutschland ab. Zwei Jahre später folgten die Promotion und eine 18-jährige Tätigkeit als Dozent für politische Bildung bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Saarbrücken. Dabei beschäftigte sich Werner Kremp seit 1980 intensiv mit dem Schwerpunkt USA und den deutsch-amerikanischen Beziehungen. Dies prägte auch seine Forschungstätigkeit. 1991 habilitierte er bei Prof. Domes an der Universität des Saarlandes zum Amerikabild der deutschen Sozialdemokratie.

 

Werner Kremp gehörte zu den Politikwissenschaftlern in Deutschland, die den Wechsel von der Forschung und Lehre in die praktische Politik nicht scheuten. So war er von 1992 bis 1996 als Referent für Außenbeziehungen in der Staatskanzlei Mainz mit dem Schwerpunkt rheinland-pfälzisch-amerikanische Beziehungen tätig und hierbei u. a. für den Aufbau der Partnerschaft mit South Carolina und für das Nachbar-Amerika-Jahr 1995 zuständig.

 

Sein unermüdliches Engagement führte 1996 zur Gründung der Atlantischen Akademie als zentrale Institution der politischen Bildung mit dem Fokus auf die transatlantischen Beziehungen in Rheinland-Pfalz. Als Gründungsdirektor der Atlantischen Akademie Rheinland-Pfalz e.V. war Werner Kremp ein entschlossener und ideenreicher Brückenbauer in der transatlantischen Bildungsarbeit, der die Akademie zum Zentrum des deutschen amerikawissenschaftlichen Netzwerkes gemacht hat. Mit unzähligen Veranstaltungen, Vorträgen, Konzerten und Publikationen hat er dazu beigetragen, nicht nur den Rheinland-Pfälzern Amerika ein Stück näher zu bringen.

 

Auch in seinem wohlverdienten Ruhestand ließ ihn das Thema Amerika nicht los. Ganz im Gegenteil. Nach der plötzlichen Vakanz der Direktorenposition wurde Werner Kremp neuer Leiter des Deutsch-Amerikanischen Instituts in Saarbrücken und baute zwischen 2011 und 2014 das Programm weiter aus.

 

Mit Werner Kremp verlieren wir nicht nur einen großen Transatlantiker, der mit seiner Bildungsarbeit das Amerikabild vieler Menschen in Deutschland geprägt hat. Darüber hinaus nehmen wir Abschied von einem hochgeschätzten Kollegen und unvergessenen Freund.